Kite
Kite streunte auf Martinique an einem Strand, an dem Kitesurfer vermietet werden, daher der Name. Das hätte ihm zum Verhängnis werden können, da auf Martinique Hunde am Strand verboten sind und früher oder später unweigerlich die Hundefänger gekommen wären, um ihn zur Tötung zu transportieren. Glücklicherweise wurden französische Touristen auf ihn aufmerksam. Sie kümmerten sich während ihres Urlaubs um ihn und brachten ihn zum RSP, als ihre Ferien zuende gingen; sie selbst besaßen leider schon zu viele Hunde in Frankreich und konnten ihn nicht behalten. So kam er mit 3 weiteren Hunden auf den Transport, der im Mai 2010 vom RSP an den Verein zur Hilfe und Förderung des kreolischen Hundes ging. Da unter Kites Vorfahren vermutlich ein Malinois gewesen war, baten wir die Organisation Belgier in Not um Vermittlungshilfe. Der Pflegeplatz, den Belgier in Not stellte, wurde kurz vor Abflug von einem Notfall beansprucht. Was tun? Die anderen 3 Hunde, 2 Rüden und eine Hündin, wurden vorübergehend auf dem Vereinssitz untergebracht; einen weiteren Rüden konnten wir nicht beherbergen. Zum Glück bot die SPA Colmar, die von Grenzenlose Hundehilfe e.V. unterstützt wird, an, Kite bei sich aufzunehmen. RSP Mitglieder begleiteten den Transport bis Stuttgart, wo wir die Hunde in Empfang nahmen.
Dort saß er nun die nächsten 3 Monate und wurde rührend betreut von Gassigehern des RSP und der Grenzenlosen Hundehilfe und Mitarbeitern der SPA Colmar, denen wir an dieser Stelle nochmals ganz herzlich für ihre Hilfe danken möchten. Auch ein Wiedersehen mit seinen französischen Rettern gab es. Trotzdem war Kite unglücklich in seiner Box und sollte bei Herbstbeginn nach Greinöd kommen. Wenige Tage zuvor entdeckte ihne ein Ehepaar aus Oberbayern und verliebte sich sofort. Sie fuhren nach Colmar, um ihn zu holen. Seitdem führt Kite ein paradiesisches Leben, im Sommer in Deutschland, im Winter in Spanien, wo die Familie ein Haus besitzt.
Nach 2 Jahren war es mit der Liebe vorbei, es folgte die Vertreibung aus dem Paradies. Kite wurde zurückgebracht, weil er ständig ausriß. Der Aufenthalt in einer Hundeschule brachte keinen Erfolg. Dann kam Kite zu einem unserer Vereinsmitglieder in Pflege. Aus der Pflegestelle ist längst ein Endplatz geworden und auch die Ursache für Kites Streunerdrang ist gefunden: Kite war bei dem älteren Ehepaar einfach unterfordert! Heute ist Kite ein vielbeschäftigter, rundum glücklicher Hund!
Kite erlag im Alter von 13 Jahren einem Krebsleiden. |