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Kastrationsprojekte 2014

Kastrationsprojekt in Sosúa
mit Dagmar Stech und Birthe Deichmann

31.10. - 07.11.2014

Dagmar Stech flog bereits zum dritten Mal von Hamburg zum Einsatz nach Sosúa, für Birthe Deichmann war es das erste Mal.

Die beiden hatten sich vorgenommen, eine Woche zu kastrieren und eine Woche Urlaub zu machen.

Der Hinflug wurde zum Abenteuer: Die Lufthansamaschine startete in Hamburg mit Verspätung wegen Nebel und landete in Frankfurt um 11:20. Der Condorflug nach Puerto Plata startete um 11:50. Und da Inlandflüge und internationale Flüge nun mal von verschiedenen Terminals starten, mussten die beiden mit ihrem Handgepäck einmal quer über den Frankfurter Flughafen rennen. Sie schafften es! 11:40 standen sie am Condorschalter - und wurden nicht mehr auf die Maschine gelassen. "Zu spät!" meinte das freundliche Bodenpersonal. Und das Gepäck - bis auf das Handgepäck - war ja auch noch nicht da. Der nächste Flieger nach Puerto Plata ging in 2 Tagen! Nach anderthalb Stunden am Lufthansaschalter war die Weiterreise geklärt: Am Nachmittag um 17:00 gab es einen Flug nach New York, der dort um 21:00 landete und am nächsten Tag einen Weiterflug nach Puerto Plata. Für ein Hotel in New York und die Abholung vom Flughafen war von der Airline gesorgt. Wir scicken nie, NIE! Ärzte mit Narkotika durch amerikanische Zollkontrollen! Mit Ketamin im Gepäck, als Ärztebedarf deklariert, ging's zum Big Apple. Nach zweieinhalbstündiger Kontrolle standen die beiden um 23:30 auf dem John F. Kennedy Flughafen: Kein Abholservice, kein Bus shuttle ( der endete um 23:00 Uhr ), kein Yellow Cab, keine Möglichkeit zum Geldumtausch ohne Kreditkarte… New York, die Stadt, die niemals schläft - oder war das Berlin? Schließlich tauschten mitleidige Leute vom Bodenpersonal am letzten noch offenen Schalter ein paar Euros in Dollars und die beiden machten sich auf die Suche nach einem Taxi. Ein obskurer Fahrer führte sie zu einem Van in einer Tiefgarage, mit abgedunkelten Scheiben, ohne Tacho…, und feilschte um den Fahrpreis. Immerhin lieferte er sie unversehrt um 1:00 morgens im Hotel ab. Um 6:30 mussten sie sich bereits wieder auf den Weg zum Flughafen machen, um rechtzeitig zum Weiterflug um 9:30 einzuchecken. Um 14:00 landeten schließlich 2 völlig erschöpfte Tierärztinnen in Puerto Plata und wurden von Judy in Empfang genommen.


Alle Geschenke und Sachspenden haben das Abenteuer heil überstanden und sind gut in der Klinik angekommen!


Am nächsten Tag begannen die Kastrationen und von da an lief alles unter Judys sachkundiger Leitung in geordneten Bahnen.

"Ich hätte so gern etwas Aufregendes zu berichten, aber es war alles völlig normal." sagte Dagmar Stech. Und das ist für uns wirklich aufregend! 6 Jahre nach der Klinikeröffnung der A.A.A.S. und dem Beginn unserer Zusammenarbeit sind die Fortschritte in Sosúa dauerhaft und nachhaltig und unübersehbar, dank der anhaltenden Kastrationen, der fortwährenden Aufklärungsarbeit der A.A.A.S, der kontinuierlichen Versorgung mit Antiparasitika: Keine trächtigen Hundinnen auf dem OP - Tisch, keine Bluter, keine Stickertumore, wenige Gebärmuttervereiterungen. Hauptsächlich kamen gesunde Hunde mit ihren Besitzern.


Neben den üblichen Chihuahuas wurden diesmal auch viele große Hündinnen kastriert.


Dagmar Stech, assistiert von Marina Jellinek


Für Dagmar ist das alles schon Routine.…


Birthe Deichmann ist zum ersten Mal dabei.

 
Hochkonzentriert…


…und mit großer Freude bei der Arbeit.


Die A.A.A.S. Volontäre sind gut ausgebildet.


Carl Hackman ( links im Bild ) hat vor kurzem eine Ausbildung zum Tierarzthelfer in den USA abgeschlossen.


Frank, Judys Helfer seit vielen Jahren, ist ein Naturtalent und Alleskönner. Er betreut die Zwinger, badet, schert und frisiert Hunde und assistiert jetzt auch im OP.


Eine der wenigen Patientinnen mit Gebärmuttervereiterung war eine Katze.


Hier liegt das Übel nun…

Wie üblich, nahmen auch Residenten die Anwesenheit derTierärzte wahr und kamen mit ihren Hunden. 2 Sharpeis, Mutter und Tochter, wurden zur Kastration gebracht. Ein Rottweiler kam mit einer Bißverletzung an der Schulter.

Ein Hund mit einem verletzten, schwerst infizierten Schwanz wurde gebracht.


Der Schwanz mußte amputiert werden.


Das war einmal ein Hundeschwanz…


Und während all dem wurde fleißig für uns fotografiert…
Wir danken der Fotografin!


Freundschaft im Aufwachraum…


Am zweiten Tag des Einsatzes fanden Dagmar und Birthe einen kleinen Nestflüchter auf der Strasse, durchnasst und erschöpft nach einem heftigen tropischen Regensturm. Sie nahmen ihn mit in die Klinik, wo er sich erholte. An den Fundort zurückgebracht, flog er davon und tauchte nicht wieder auf. Wir hoffen, dass er seine Familie wiedergefunden hat.


Restaurants und Hotels der Umgebung sorgten großzügig für das leibliche Wohl.

Das Playa Laguana Hotel spendierte zu Ehren der deutschen Ärztinnen ein komplettes deutsches Menü mit Spätzle und Dessert.


Während eines Restaurantbesuchs machte das Team auch die Bekanntschaft eines kleinen Katers, der kastriert werden sollte.


Ausgerechnet dieser kleine Kater sollte Probleme machen. Er wehrte sich mit allen ihm zu Gebote stehenden geistigen Kräften gegen das Einsetzen der Narkose und wollte und wollte nicht einschlafen. Erst nachdem ihm ein Venenzugang am Hinterbein gelegt und eine Dosis Propofol verabreicht worden war, tat die Narkose endlich ihre Wirkung. OP und Aufwachen verliefen ohne besondere Vorkommnisse.


Warten auf die OP…


Die beliebten Chihuahuas durften natürlich nicht fehlen…


A.A.A.S. Mitglieder beobachten zur Zeit eine Explosion der Katzenbevölkerung.


Lange Zeit standen Katzen etwas im Schatten der Hunde, oft scheu und verwildert, vermehrten sie sich im Verborgenen.


Ihre Kleinen starben unbemerkt an Viren und Parasiten.


Wir freuen uns, dass jetzt auch ihnen mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird…


…und jedes Jahr mehr von ihnen zur Kastration auf dem OP - Tisch landen.

Die zweite Woche galt der Erholung und Entspannung…

 
…ob bei Ausritten am Strand…,

 
…bei Bootstouren…,


…oder dem Beisammensein mit liebgewordenen Freunden.


Birthe und Francine, die bei keinem Einsatz fehlt.


Besuch bei Volontärin Vera, die zurückgezogen in den Bergen lebt.

 
Dagmar und Birthe wohnten im Appartement von Judys deutschem Freund Wolfgang, wo Samantha, die Hündin der Residenz, sich liebevoll um sie kümmerte.


Der Auftrag heißt Verhütung, doch Welpen sind nun mal unwiderstehlich…

Auch in dieser Woche zeigte sich der Einfluß der A.A.A.S. überall wohltuend. Am Strand sahen die Ärztinnen keinen einzigen abgemagerten Hund. Insgesamt wurden während dieses Einsatzes 60 Tiere kastriert. Der Heimflug verlief für Birte und Dagmar problemlos.

Wir werden weiterhin mehrmals im Jahr Ärzte in die A.A.A.S. Klinik schicken, doch 16 Jahre nachdem Judith Liggio und ihre Freunde mit ihrer Tierschutzarbeit hier begannen, darf man sagen: Sosúa ist aus dem Gröbsten heraus.

Kastrationsprojekt in Punta Cana
mit Dr. Astrid Patzak-Theen

18.07 – 24.07.2014

Dieser erste Einsatz in Punta Cana stand ganz im Zeichen unseres Projekts Tierschutz und Tourismus. Bereits 4 Hotels unterstützten den Einsatz: Im Arena Blanca, dessen Katzen schon 2013 kastriert wurden, lag die Broschüre unseres Partners Rescátame aus.

Hier die Vor- und Rückseite .


The Palms stellte ein Hotelzimmer für Dr. Patzak-Theen zu Verfügung.


Dort wohnt auch Esther, eine von RescátaMe gerettete Hündin.

 
Das Meliá Caribe Tropical spendete eine große Menge Handtücher.


In der Schreinerwerkstatt des Vista Sol Punta Cana (bislang Carabela), dessen Strandhunde teilweise schon kastriert waren, fanden die OPs während der ersten 2 Tage statt.

Dr. Patzak-Theen flog am Freitag, dem 18.07., nachmittags von München ab und landete dank der Zeitverschiebung auch noch am Abend desselben Tages in Punta Cana. Rescátame-Mitarbeiter nahmen sie in Empfang und brachten sie ins The Palms, wo sie von Esther begrüßt wurde und von einer Krabbe, die es sich nicht nehmen ließ, dem neuen Gast in der ersten Nacht Gesellschaft zu leisten. Am nächsten Morgen lernte sie auch die Hotelbesitzer kennen.


Dr. Patzak-Theen gönnte sich keine Pause. Bereits am Samstagmorgen begannen die OPs in der Schreinerei des Vista Sol Punta Cana.

 
Bald ist alles aufgebaut.


Die OPs können beginnen.


Jedem Hund wird nach der OP-Vorbereitung die Maske des Atemmonitors aufgesetzt.


Das Gerät zeichnet jeden Atemzug auf…


…und ist eine große Hilfe bei der Narkoseüberwachung.

Julie Hager-Holl war eine unschätzbare Hilfe für Dr. Patzak-Theen.


Julie war die beste Assistentin.


Wißbegierig und mit ganzem Herzen bei der Sache,…

 
…war die ehemalige Polizistin aus USA bald in der Lage, einen Großteil
der OP-Vorbereitungen selbstständig durchzuführen.

„Dr. Astrid in ihrem Element“:
 

 
6 Hündinnen und 3 Rüden wurden an diesem ersten Tag kastriert.

Die „sterile Ecke“:

 
Zur Instrumentendesinfektion wurde ausschließlich Kaltsterilisation verwendet.


Gegen Rückenschmerzen gab's Massagen…


…und Stretching.


Patient in Box Nr.2 war ein sehr eigenwilliges Kätzchen, das Julie ernsthaft in die Hand biß…


…bis es dann doch endlich auf dem OP-Tisch landete.

Es war eine sehr schmerzhafte Verletzung. Julie bekam Antibiotika und einen Verband…


…was sie nicht daran hinderte, unermüdlich weiter zu arbeiten.

 
Am Sonntag wurden 3 Hündinnen und 5 Rüden operiert.

.


Auch die restlichen, bisher noch nicht kastrierten Strandhunde des Vista Sol wurden gebracht.


Es waren alles äußerst liebenswerte Tiere.


Eine ganz besonders reizende Hündin…


…und sehr besorgt um ihre schlafenden Kollegen…


…bis sie schließlich auch auf dem Tisch liegt.

Alle Hündinnen erhielten ein 2 Wochen wirksames Langzeitantibiotikum, die Rüden wurden für 2 Tage antibiotisch versorgt. Wo Betreuer vorhanden waren, wurden auch Tabletten mitgegeben.


Viele Hände für die liebevolle Nachsorge…


Es werden Wunden gepflegt,…


…Ohren gereinigt…


…und Krallen geschnitten.


Der Patient aus Box 4 ist total verfilzt.


Nach der Kastration…


…wird er in der Aufwachstation komplett geschoren.

 
Noch ein kleiner Herzensbrecher…


Kinder, die früh zur Tierliebe erzogen werden, haben die besten Voraussetzungen, verantwortungsbewusste, mitfühlende Erwachsene zu werden.

Ein Rüde wurde gebracht, dessen eingerissenes Augenlid rekonstruiert werden musste und ein Welpe, der an Räude litt. Häufiger als an Räude litten die Tiere in Punta Cana an Hefepilzinfektionen.

Dann bat die Hoteldirektion Dr. Patzak-Theen , das Leguangehege zu besuchen und nach einigen kranken Leguanen zu sehen.


Ein Tier litt an einer Hinterhandlähmung aufgrund eines schweren Kalziummangels.


Eine Kotprobe, die hier in Deutschland untersucht wurde, bestätigte die Diagnose.


Dr. Patzak-Theen hat Kontakt zum Hotelmanagement.


Ab Montag wurde in der Navystation von Macao Beach operiert.


Vor dieser schönen Kulisse…


Die Fahne wird hochgezogen…


…der Tag kann beginnen.


Ein Hund nach dem anderen wird auf den OP-Tisch gelegt,…


…vorbereitet…


…operiert…


…und wieder hinausgetragen.


Währenddessen warten weitere Patienten…


Herr der Lage…


…ist der Hund des Stationsvorstehers.


Als Chef der Station…


…interessiert er sich sehr für die Neuankömmlinge, die im Schatten untergebracht sind…


…und hat auch ein wachsame Auge auf den OP.

Schließlich landet er selber auf dem Tisch. Und ausgerechnet ihm kommt es zu Nachblutungen der Nebengefäße und einer starken Schwellung der OP-Wunde.


Eine Nachsedierung entspannt die Gefäße und löst das Problem.

6 Hündinnen und 2 Rüden wurden an diesem Tag kastriert.


Am Dienstag wurden 8 Hündinnen, ein Rüde und eine Katze operiert.


Wie immer, gab es viel liebevolle Nachsorge.


In der Zwischenzeit war in der Umgebung bekannt geworden, dass sich ein Arzt in der Navystation aufhielt.


Und es kamen nicht nur Menschen, die ihre Hunde brachten…

Ein einheimischer Taucher kam, der sich an einem rostigen Nagel verletzt hatte. Seine Hand war infiziert und verursachte große Schmerzen. Ein Koch litt an einer fiebrigen Infektion, die von tag-aktiven Moskitos verursacht wird. Und dann wurde auch noch eine der Helferinnen von einem ängstlichen Hund gebissen…

Medizinische Versorgung ist in diesem Teil der Welt noch keine Selbstverständlichkeit und Dr. Patzak-Theen musste ihre zum Glück gut sortierte Reiseapotheke plündern, um alle zu verarzten. Am Abend, nach einem langen Tag voll Tier- und Nächstenliebe, musste sie sich dann noch selbst versorgen, weil sie, absorbiert in ihre Arbeit, ganz vergessen hatte, genug zu trinken und total dehydriert war.


Am Mittwoch brachte Rescátame-Mitglied Viviana ihre über alles geliebte Französische Bulldogge, der ein Mastzelltumor am Hals entfernt werden musste; ein bösartiger Hautkrebs, der bei Bulldoggen leider häufig vorkommt.

3 Rüden und 4 Hündinnen wurden an diesem Tag kastriert.

Zwei Kinder schauen zu, wie die Hundemutter kastriert wird.


Der Knirps versteht die Welt nicht mehr…
Wo ist die Mama?


Auch in sediertem Zustand vermittelt die Hündin ihrem Kind das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.

Es war der entscheidende Tag im Leben der blinden Ceniza, die als letzte auf dem OP-Tisch landete.

 

Dr. Patzak-Theen entschied sofort: Diese Hündin geht nicht zurück auf die Strasse. Zur Zeit befindet Ceniza sich bei einer Pflegestelle. Die Einreisevorbereitungen haben begonnen: Am 04. 08. wurde Ceniza für die Einfuhr nach Deutschland gechipped und gegen Tollwut geimpft. Im Hause Patzak-Theen wartet ein siebenköpfiges Rudel auf ihre Ankunft. Lesen Sie hier die Fortsetzung der Geschichte bis zum Happyend.

Nach den OPs wurde ein winzig kleiner angefahrener Rüde gebracht, der einen geschlossenen Bruch eines Beines und schwere Hautabschürfungen an Bauch und Bein erlitten hatte. Der Unfall lag wohl schon einige Tage zurück; die Abschürfungen waren infiziert und eiterten. Er wurde mit Antibiotka und Schmerzmitteln versorgt.


Ein Erinnerungsphoto: Bis zum nächsten Mal…
„Dr. Astrid“ kommt wieder!

Am Donnerstag, dem Tag ihrer Heimreise, hielt Dr. Patzak-Theen Sprechstunde vor ihrem Hotel The Palms:

Eine italienische Residentin brachte 4 eigene Hunde mit Hüft- und Hautproblemen, einer Ohrenentzündung und einem Augenlidmelanom sowie eine von Dr. Patzak-Theen kastrierte Hündin, die plötzliches Nasenbluten bekommen hatte. (Obwohl die hier in Deutschland vorgenommene Blutuntersuchung kein eindeutiges Ergebnis erbrachte, leidet die Hündin vermutlich an Ehrlichiose und wird dahingehend behandelt.) Andere brachten Tiere mit kleineren Anliegen, zum Beispiel zum Krallenschneiden… Doch irgendwann war es Zeit zum Aufbruch. Der Flieger wartet nicht!

Während Dr. Patzak-Theen in Punta Cana operierte, lief hier in Deutschland unsere Arbeit für das Projekt Tierschutz und Tourismus unablässig weiter! Viele neue schöne Reiseziele konnten unserem Online-Reiseführer Tierfreundliche Hotels in der Karibik hinzugefügt werden. Am 22.07. hatte unsere Petition 10.600 Unterschriften erreicht – 10.000 waren das Ziel gewesen – und alle Empfänger der Petition erhielten diese Email:

Mail als PDF .

Am 24.07. sagte das Umweltbüro von TUI zu, das Projekt Tierschutz und Tourismus den TUI Projektmanagern vorzustellen.

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Kastrationsprojekt in Samaná
mit Dr. Katja Schirren

21.02. – 07.03.2014

Dr. Katja Schirren landete mit dem Flugzeug, das Dr. Kaschef wieder zurück nach Deutschland brachte.

In den ersten Tagen erhielt sie viel Unterstützung von Dr. List und Dr. Bonin, die von Sosúa gekommen waren, um vor ihrem Heimflug die Buckelwale zu beobachten. Kaum in Samaná angekommen, fanden die beiden eine abgemagerte und sehr geschwächte Straßenhündin, die sie gleich mitnahmen.


Die Hündin, noch kein Jahr alt, litt an schwerer Ehrlichiose und Anämie.


Dr. List als Anästhesistin…


… und Assistenz für Dr. Schirren.


Dr. Bonin und Dr. Francisco amputieren das Bein eines Unfallopfer, das nicht mehr zu retten war.

Dr. Schirren war begeistert von den Fortschritten in Samaná seit ihrem ersten Einsatz hier im April 2013, damals mit den Kolleginnen Dr. Spies, Daniela Meyer und Romina Turco. Dr. Francisco verfügt jetzt über eine perfekt ausgestattete kleine Klinik, gut bestückt mit allem notwendigen Material und Equipment. Er selbst ist ein guter Chirurg geworden, sicher bei allen OPs und auch als Anästhesist. Da er aber von der Kleintierpraxis allein nicht existieren kann, ist er jetzt zusätzlich für das Landwirtschaftsamt tätig und macht dort eine Zusatzausbildung als Großtierarzt für Nutztiere. So lernt er unter anderem Tuberkulosetests bei Rindern durchzuführen. Diese Ausbildung beansprucht momentan einen Großteil seiner Zeit, die Arbeit sichert aber seinen Verbleib in Samaná, so dass er auch in Zukunft armen Hunden und Katzen in der Region helfen kann.


Die Assistentin von Dr. Francisco hatte kurz zuvor gekündigt und Dr. Schirren war in der ersten Woche viel auf sich selbst gestellt.


Der Tag begann mit der Versorgung der stationären Patienten. Dazu gehörte auch das Mitbringsel von Dr. List und Dr. Bonin, in der Zwischenzeit „Lotte“ getauft.


4 – 6 Tiere kann die kleine Klinik aufnehmen. Auch auf der ausbruchssicheren, luftigen Veranda können Patienten stationär untergebracht werden.


Zusätzlich zu den Kastrationen mussten auch viele kranke Tiere behandelt werden.

Die häufigsten Krankheitsbilder waren der Befall mit Lungenwürmern, Räude verursachenden Milben und Magen- und Darmbeschwerden. Und natürlich immer wieder Unfallopfer…

Ein angefahrener Rüde wurde mit einem riesigen Riß im Rücken gebracht. Er musste operiert werden und blieb eine Nacht in der Klinik. Er kam am letzten Tag zur Nachkontrolle. Der Heilungsprozess verlief gut.


In der zweiten Woche assistierte Volontärin Cindy, die bereits im April 2013 dabei gewesen war.

Denise aus Las Caleras sammelte die Tiere in ihrer Umgebung ein und transportierte sie. Häufig schauten Leute herein, verschwanden nach einigen Minuten und kamen mit ihren Hunden zurück, um sie kastrieren zu lassen. Natürlich waren auch wieder viele Chihuahuas dabei. Bei einer Katze gab es einen Narkosezwischenfall. Bereits bei der Narkoseeinleitung, zwischen Injektion und Intubieren, bekam die Katze plötzlich Schnappatmung. Eine schnelle Dosis Adrenalin rettete ihr Leben. 2 Tage später konnte die Katze erfolgreich kastriert werden.

Unter den Patienten befand sich auch Tina, eine ältere Rottweilermischlingshündin von Kim, die an einem Glaukom litt. Das Auge musste entnommen werden. Tina wurde schon seit längerem gegen Ehrlichiose behandelt. Es kam zu Wundheilungsstörungen - die OP-Wunde ging wieder auf – und einem Ehrlichioserückfall. Wir hoffen das Beste für Tina.

Kim hatte dafür gesorgt, dass sehr viele sehr junge Hündinnen gebracht wurden, um Trächtigkeiten zuvorzukommen, denn der nächste Einsatz findet erst wieder im Juni statt, wenn Dr. Labdon und sein Team aus den USA kommen.


Eine einzige trächtige Hündin landete auf Dr. Schirrens Tisch.

Insgesamt wurden etwa 60 Tiere kastriert während diesem Einsatz, auch Lotte…

Denn Lotte, nun wieder genesen, sollte ja auf die Straße zurück, da bei Kim kein Platz mehr frei war…

Doch längst hatte eine Liebesgeschichte begonnen, eine Liebesgeschichte zwischen einem bezaubernden Hund und einer wunderbaren Ärztin, eine Liebesgeschichte mit einem Happyend!


Lotte kommt nach Deutschland!

Sie ist bereits gechipt und geimpft und demnächst sollte ihr Blut zur Tollwuttiterbestimmung nach USA geschickt werden.

02.09.2014

Lotte ist wohlbehalten in ihrem neuen Zuhause angekommen und fühlt sich sichtlich wohl!

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Kastrationsprojekt in Sosúa – Cabarete
mit Dr. Susanne Vogler

07.-14.03.2014

Als Dr. Vogler am Freitag, dem 07.03., von Frankfurt nach Puerto Plata startete, die Koffer voll mit Medikamenten und für die OPs dringend benötigten Anästhetika, traf bei uns die Meldung ein, dass die Einfuhrbewilligung für die Medikamente noch nicht vorlag. Dr. Vogler war zu dem Zeitpunkt bereits in der Luft und für uns unerreichbar.

Arglos und unbefangen betrat sie den Flughafen von Puerto Plata – und passierte die Kontrollen ohne Probleme. Auf der anderen Seite wurde sie von einer leichenblassen Judy in Empfang genommen…


Am Samstagmorgen wurden zwei etwa 5 Wochen alte Rottweilerwelpen in desolatem Zustand gebracht.


Der Besitzer hatte sie im Alter von 4 Wochen mit einer Schere eigenhändig „kupiert“!


Die Wunden waren infiziert und die Welpen geschwächt und apathisch.


Bei dem kleinen Rüden hatten Schraubenwurmfliegen ihre Eier gelegt.


Die Larven dieser Fliege ernähren sich von lebendem Gewebe. Sie mußten mühsam herausgepult werden.


Es war eine reiche Ernte!


Tiefe Spuren haben die Würmer im Fleisch hinterlassen.


Es half nichts, die infizierten Schwanzstummel mußten komplett amputiert werden.


Der ganze kleine Welpenkopf paßt in die Gasmaske des Inhalationsnarkosegeräts.


Sauber vernäht und antibiotisch versorgt; der Heilungsprozeß kann beginnen.


Die Welpen wurden bei A.A.A.S. Vorstandsmitglied Dee Morrison untergebracht, wo auch Dr. Vogler wohnte.


So konnte sie die täglichen Fortschritte während ihres gesamten Aufenthalts verfolgen.

Der Besitzer zeigte Einsicht. Er brachte die Mutter zur Kastration und will auch seinen Rüden kastrieren lassen!

Ein weiterer Patient musste an diesem Tag behandelt werden:
Vor Dr. Voglers Ankunft hatte die A.A.A.S. einen Notruf erhalten: An einer als „Plan B“ bezeichneten Stelle lag ein verletzter Hund.

Als Judy eintraf, fand sie einen Mann vor, der Wasser auf den Hund schüttete, im Glauben, ihm damit zu helfen. Der Hund war völlig desorientiert und es war nicht klar, ob der Hund von einem Auto angefahren oder durch einen Hieb mit einer Machete verletzt worden war.


Er wurde sediert und soweit wie möglich medizinisch versorgt.


Vorsichtig wurde er zusammengepackt…


… und auf einer Bare nach Sosúa zur A.A.A.S.Klinik transportiert.


Hier wurde er bis zur Ankunft von Dr. Vogler möglichst bequem untergebracht. Wie hier im Video zu sehen, war die Behandlung erfolgreich. Der nach dem Fundort „Plan B Boy“ getaufte Rüde erholt sich zusehends:

An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei der Tierschutzorganisation Einhorn e. V. bedanken: Seit Jahren unterstützt sie uns mit medizinischen Sachspenden wie OP-Handschuhen, Spritzen und den wunderbaren blauen Novahaftverbänden wie sie „Plan B Boy“ jetzt trägt.

Der Junge von Plan B soll nicht mehr zurück auf die Straße, für ihn wird ein liebevolles Zuhause gesucht.


Am Sonntag ging es zur Rancho El Contente.


Hier konnte sich Dr. Vogler etwas verspätet bei einem Reitausflug vom Jetlag erholen.


Die Rancho El Contente gehört der Deutschen Ute Mann.


Ute Mann arbeitet mittlerweile auch als kompetente Volontärin bei der A.A.A.S.

Ihre Pferde sind gut gehalten, gepflegt und geliebt.


Und so macht ein Ausritt entlang des Meeres viel Freude…


Am Wochenanfang wurde in der A.A.A.S. Klinik weiter operiert. Dr. Vogler bemerkte eine Häufung von Kryptorchiden bei den Rüden.


Währenddessen wurde im Ortsteil La Boca…


…Im Restaurant Plaza Camino del Sol…


…alles vorbereitet für die Feldklinik für Marina Jellinek.


Die langjährige Mitarbeiterin der A.A.A.S. unterhält seit 3 Jahren ein Community Outreach Programm in dieser Gegend, finanziert hauptsächlich mit eigenen, privaten Mitteln.


Regelmäßig besucht sie die Tiere hier, verteilt Antiparasitika und Medikamente, behandelt Kranke und Verletzte und versucht, das Verhalten der Menschen gegenüber ihren Tieren zu verbessern.


Wenn ihr Auto vorfährt…


…kommen von überall Hunde her.


Sie freuen sich auf die Fleischbällchen, in denen die Medizin verpackt ist.


Auch wenn sich bei manchen der Einfluß von Marinas Arbeit bereits bemerkbar macht, wie bei dieser jungen Frau, die sehr stolz auf ihre schöne, gepflegte Katze ist…


…so gibt es doch noch unendlich viel zu tun. Dieser Hund ist nicht nur schlecht ernährt.


Er ist mit einem Strick angebunden, der ins Fleisch schneidet…


…und tiefe Wunden verursacht.

Er bekommt ein neues Halsband und der Besitzer eine Lektion in Tierhaltung.


Kandidatinnen für die Feldklinik…


Am Mittwoch, dem 12.03., ist es soweit!


Marina strahlt: Die erste Feldklinik in La Boca ist eröffnet!


Schon früh am Morgen treffen die ersten Patienten ein.


Sie werden von der langjährigen A.A.A.S. Volontärin Francine in Empfang genommen.


Jugendliche warten mit ihren Chihuahuas am Straßenrand, bis sie an der Reihe sind. Einer von ihnen ist wohl etwas kamerascheu…


In La Boca arbeiten Dr. Vogler und Dr. Frank Alfano zusammen.

Dr. Alfano kommt seit langem zweimal jährlich für 3-4 Wochen zur A.A.A.S. Bereits 2009, als noch nicht viele deutsche Ärzte in die Dom. Rep. flogen, hat der Verein zur Hilfe und Förderung des kreolischen Hundes e. V. einen Einsatz mit Dr. Alfano finanziell unterstützt.

Dee Morrison verabreicht die Vornarkose, in der der Patient für die OP geschoren und für das Inhalationsnarkosegerät intubiert wird.

Die Kanadierin nahm in den vergangenen Jahren als veterinärmedizinische Assistentin an mehreren Einsätzen teil und engagierte sich bei der Vermittlung von dominikanischen Hunden nach Kanada, bevor sie letzten Herbst beschloß, ganz in die Dom. Rep. zu ziehen. Seither arbeitet sie nicht nur als Tierarzthelferin, sondern unterstützt als neues Vorstandsmitglied die 1. Vorsitzende Judy Liggio bei der Leitung der A.A.A.S.


In La Boca wird auf Kaltsterilisation gesetzt, immer verfügbar, auch wenn der Strom einmal ausfallen sollte.


Kastrationskandidatinnen aus Marinas Community Outreach Projekt auf dem OP-Tisch.


Im Schatten des großen Baumes warten unterdessen schon neue Patienten…


Die Aufwachstation in einem kühlen, schattigen Raum im Hintergrund.

Dieser stolze Hundebesitzer muss wohl auf einen späteren Kastrationstermin vertröstet werden. Bei seinem Hundekind sind Entwurmung und Grundimmunisierung angesagt.


Auch dieser junge Mann ist seinem Hund sehr zugetan…


…und hilft bei der OP-Vorbereitung.

Ein Rassehund ist häufig der ganze Stolz seines Besitzers. Neben dem in jede Hütte und in jedes Budget passenden Chihuahua erfreut sich der Rottweiler besonderer Beliebtheit.

Es muß uns in der Zukunft gelingen, den Einheimischen die Ebenbürtigkeit ihrer kreolischen Mischlinge zu Rassehunden zu vermitteln. Ehrenamtliche Hundetrainer, die den Menschen die Intelligenz und Lernfähigkeit ihrer Mischlinge vorführen, bleiben eine Vision, die es umzusetzen gilt.

An diesem Tag wurde auch Tikka gebracht, eine hochträchtige Chihuahuahündin, deren Welpen für eine normale Geburt viel zu groß waren. Ein Kaiserschnitt war notwendig. Die Welpen waren sehr schlecht entwickelt, 2 waren bereits tot, die anderen 2 überlebten nur 3 Tage. Mama Tikka hat die OP gut überstanden und war bereits nach einem Tag wieder ganz die Alte.


Snowy wurde wenige Tage nach seiner Kastration angefahren. Marina wurde von Nachbarn des Besitzers gerufen und holte Snowy zur Behandlung. Der Hinterfußmittelknochen und einige Zehen waren gebrochen. Er wurde geschient, verbunden und, mit Medikamenten versorgt, zurückgebracht. Die Nachbarn haben weiter ein wachsames Auge auf ihn und seinen Besitzer.


Müde, aber glücklich: Dr. Vogler und Francine nach einem langen Tag. 25 Tiere wurden an diesem Tag kastriert.

Am Tag ihres Abflugs arbeitete Dr. Vogler noch einen halben Tag in der A.A.A.S. Klinik. Zusammen mit Dr. Alfano wurden in Rekordzeit 14 Tiere kastriert.

Leider mußten auch 2 Tiere eingeschläfert werden:

Rocky kam mit einem Gesichtstumor.


Ihm war nicht mehr zu helfen.

Ein weiterer, noch ganz junger Hund war einige Tage zuvor angefahren worden und hatte Rückgratverletzungen. Auch er mußte erlöst werden.

Insgesamt wurden während dieser Woche 29 Hündinnen, 21 Rüden, eine Katze und 2 Kater kastriert.

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Einsatz in Samaná
mit Dr. Tarek El Kashef

07.02. - 21.02.2014


Zum 4. Mal war Dr. Tarek El Kashef für uns in der Dominikanischen Republik.

Viele positive Veränderungen hat er feststellen können, aber auch den immer noch unendlich großen Bedarf, Leid und Elend zu mindern.

Hier sein Bericht:

Das Schöne an Ländern mit vielen Sonnenstunden ist, dass das Leben vor sich hinfließt und keine Hektik aufkommt. Als ich dieses Jahr zum 4. Mal in der dominikanischen Republik, und zum 3. Mal nach Samaná reise, könnten es anstelle eines Jahres auch 2 Wochen gewesen sein, die ich in Hamburg gewesen bin. Samaná ist der gleiche, verträumte Ort am Meer, die Dominikaner sind weiterhin herzlich, ohne aufdringlich zu sein.

Aber etwas ist anders, eine Veränderung fällt mir auf: die Hunde in den Straßen sehen anders aus. Sicherlich sind auch neue Hunde sesshaft geworden, aber vor allem sieht man, dass es den Hunden besser geht. Sie haben einen besseren Ernährungszustand, ihr Haarkleid sieht im Allgemeinen besser aus. Auch wenn die Hunde Flöhe, Zecken, Milben und natürlich Würmer haben, halten sich die Manifestationen durch ein gutes Immunsystem im Rahmen.

Besonders auffällig sind diese Unterschiede äußerlich im Vergleich zwischen nicht kastrierten und kastrierten Tieren. Durch minimierte Rangkämpfe bleiben die Gruppen stabiler, Rüden jagen nicht pausenlos läufige Hündinnen durch die Straßen, durch ausbleibende Läufigkeiten unterbleiben auch damit assoziierte Infektionen, z.B. Gebärmutter- vereiterungen. Ein weiterer Nebeneffekt ist, dass ein gesunder Hund in Samaná wie woanders auch bei Passanten besser ankommt. Durch den nicht benötigten Energieaufwand für die keimbildenden Organe kann aufgenommene Energie in den Körper eingebaut werden. Insbesondere bei einem hohen Infektionsdruck sieht man die Wichtigkeit eines guten Immunsystems: nach mehrtätigen, stärkeren Regenfällen sind viele Hunde in den Straßen Opfer von Lungenwürmern geworden. Sehr viele dieser Hunde hatten mit Husten zu kämpfen, der durch die sogenannte Lungenwanderung der Würmer verursacht wird.


Zwei ausgehustete Lungenwürmer eines Patienten.


Weiterhin sahen wir bei den Straßenhunden auch hochgradige Augeninfektionen, Apathie und teilweise Fieber. Dennoch waren die Symptome bei den Hunden mit einem besseren Allgemeinzustand nicht so ausgeprägt, ihnen half oft schon eine Entwurmung aus unserem „Fundus“, während v.a. die Schwächeren auch antibiotisch behandelt wurden. Einige Hunde päppelten wir einige Tage, um sie dann vor der Entlassung zu kastrieren und zu impfen. Leider haben wir auch mehrere Fälle von Hundestaupe, gegen die in Deutschland geimpft wird, gesehen. Bei einer Hündin war durch neurologische Ausfälle der einzige Weg die Einschläferung, um ihr zu helfen.

In Konklusion zeigte sich also die positive Wirkung des Engagements auf den Straßen. Dennoch zeigten mir bei meinen täglichen Streifzügen durch die ärmeren Viertel die von Räude gequälten Hunde, die ausgezerrten Hündinnen, die ihre Jungen säugen mussten und Hunde mit schlimmen Verletzungen durch Unfälle, dass es noch viel zu tun gibt. Durch diesen ersten Eindruck bestärkt, geht es nach dem ersten Wochenende los in der Klinik, die ich letztes Jahr mit meinem dominikanischen Kollegen Francisco eingerichtet habe. Vieles hat sich hier getan, wir haben eine Außentreppe bekommen und müssen mit unseren Patienten, und deren Familien, nicht mehr durch das dunkle Treppenhaus des benachbarten Hauses. Der Balkon der Klinikräume ist von außen komplett vergittert worden. Einerseits ein Sicherheitsaspekt, haben wir nun andererseits die Möglichkeit, Tiere, die über Nacht zur Beobachtung bleiben, auf dem kühleren Balkon unterzubringen. Man darf nicht vergessen, dass wir jetzt im Februar Temperaturen von ca. 30°C tagsüber haben.


Hier ein Rüde, der mit einer Schnittverletzung kam. Im Klinikraum kaum zu handzuhaben, fühlte er sich auf dem Balkon recht wohl. Ohne Balustrade wäre er allerdings ohne Zögern gesprungen.

Auch im Klinikraum hat sich einiges getan, ein Kühlschrank und ein großes Regal wurden angeschafft, was die Logistik (Medikamente, medizinische Utensilien) deutlich erleichtert. Insgesamt ist somit eine bessere Basis für sauberes Arbeiten geschaffen.

Francisco hat sich nicht nur seine Heiterkeit bewahrt, er hat auch das Gelernte des letzten Jahres nicht vergessen! Seine Kastrationen sind ausnahmslos gut. Er hat auch einen besseren Überblick. Wichtig für seine erfolgreiche Arbeit ist allerdings eine Assistenz, die die Narkose überwachen und als „Troubleshooter“ für Ruhe während der OPs sorgen kann.


Hier eine von Dr. Francis Patienten. Während Mama aus der Narkose nach Kastration aufwacht, macht es sich die Tochter auf meinem Rucksack gemütlich.


Hier meine Freunde „Chile“, der letztes Jahr kastriert wurde, und „Bruno“, den wir mit einer läufigen Hündin einfingen, als er sie belagerte.

Dieser erste Eindruck gibt mir einen Ruck. Die Arbeit aller Kollegen vor Ort, die ohne die Sponsoren und die Organisation von Judy in Sosúa, Kim in Samaná und natürlich Isabel Gorski- Grobe in Deutschland nicht möglich wäre, ist so erfolgreich, weil alle Beteiligten mit Herz und Verstand mitwirken. Wenn alle Beteiligten an diesem Projekt festhalten, werden auch in Zukunft weiterhin gute Nachrichten vom Tierschutz aus der Dominikanischen Republik nach Deutschland kommen.


Wenn auch selten, aber Zeit für karibische Strände und „Whalewatching“ mit Kims Boot muss auch sein.


Auf Kims Farm: links eine Hündin in ihrer Koje, praktisch und gemütlich. Ein Gummifass mit ausgeschnittener Wand wird aufgehängt. Somit können keine Parasiten in die „Hundehütte“ krabbeln. Rechts, auch andere Tiere finden bei Kim Schutz. Hier ein Kalb, welches zum Päppeln von Bauern aus der Umgebung gebracht wurde, nachdem die Mutter bei der Geburt gestorben ist.

Hier drei gute Seelen, links Kims Mutter Moira, die Anfang des Jahres immer zu Besuch aus Kanada kommt, mittig Kims rechte Hand Haidi, der immer mit einer Idee da ist, wenn man ihn braucht und natürlich Luce, Kims Haushälterin, die jeden Tag für 11 Leute kocht und die besten Spaghetti Bolognese der Welt macht.

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Kastrationsprojekt in Sosúa
mit Dr. Anne-Kathrin List und Dr. Tim Bonin

10.02. - 25.02.2014

Als Auftakt zum Einsatz mit Dr. List und Dr. Bonin wurden bei der A.A.A.S. neue Volontäre ausgebildet. Seit Herbst 2013 gibt es 2 Organisationen in Sosúa, die sich bemühen, den immer weiter wachsenden Ansprüchen der Tierschutzprojekte in der Region gerecht zu werden; die ursprüngliche A.A.A.S., die sich auf Kastrationen und tierärztliche Versorgung konzentriert, und die Dogs and Cats of the Dominican Republic, deren besonderes Anliegen die Betreuung von Straßentieren und Tieren in den Armenvierteln ist. Über 1000 Tiere wurden von der A.A.A.S. 2013 kastriert, über 1000 arme Tiere werden konstant betreut und mit Antiparasitika u. ä. versorgt.

Neue Gesichter im A.A.A.S. Team

Kursbeginn für die neuen Volontäre


Während des Kurses demonstriert Judy auch korrektes Intubieren.


11. Februar 2014:

Nach langem Flug und glücklicher Ankunft: Dr. List und Dr. Bonin leeren ihre schweren Rucksäcke und präsentieren ihre Geschenke!

Am 14., 15. und 16. Februar fand in Charamicos eine Feldklinik statt.


Wie schon 2011, operierten Dr. List und Dr. Bonin wieder in der Feuerwehrstation, der Casa de Bomberos.


Der Andrang an diesem ersten Tag…

…ist so groß…

…dass an der Aufnahme bald Verstärkung gebraucht wird.

Marina und Elaine, Volontäre der ersten Stunde, sorgen dafür, daß jeder Patient die richtigen, individuell auf ihn abgestimmten Medikamente erhält…

…während „die Neuen“ sich rührend um die Patienten vor und nach der OP kümmern.

Diese junge Frau scheint ein wenig in Sorge zu sein, ob ihr kleiner Hund wirklich wieder aufwacht…


Und alle haben an diesem Tag…


…so ein merkwürdiges Lächeln auf dem Gesicht…


Nur Dr. List arbeitet ernst und konzentriert.

Sie ahnt nicht, daß ihr an diesem Valentinstag die Überraschung ihres Lebens bevorsteht.


An diesem Abend, in der Strandbar „Lazy Dog“, hielt Dr. Bonin um ihre Hand an.


Natürlich hat sie „Ja“ gesagt!

Wochenlange Vorbereitungen waren der Verlobungsfeier voraugegangen. Alle hatten es gewusst, alle hatten dicht gehalten – nur eine wusste gar nichts, Dr. Anne-Kathrin List!


Ein Video zeigte Highlights des bisherigen gemeinsamen Lebens. Dann wurde die Verlobung ausgelassen gefeiert.


Liebe Anne, lieber Tim, wir wünschen Euch von ganzem Herzen ein langes, glückliches gemeinsames Leben!

Nichtsdestotrotz ging es am nächsten Tag mit unvermindertem Eifer in Charamicos weiter.


Der Andrang läßt auch am zweiten Tag nicht nach.


Und während überall Menschen mit ihren Hunden…

…darauf warten, aufgenommen zu werden…

…herrscht im Inneren der Feldklinik eine ungeheure Betriebsamkeit. Auf allen Stationen wird hochkonzentriert gearbeitet:


Aufnahme der Patienten


OP-Vorbereitung


Patient 26 ist bereit für den Chirurgen.

Narkotisiert und intubiert wird er auf den OP-Tisch verfrachtet. Unterm Arm der Helferin der Becher mit seiner Patientenkartei und den dazugehörigen Medikamenten. Post-operative Überwachung:


Dr. Bonin kontrolliert das Befinden seiner Patienten.

Bevor der Patient wieder völlig erwacht ist, werden Behandlungen vorgenommen, die er im wachen Zustand vielleicht nicht so gern über sich ergehen läßt, wie zum Beispiel das Krallenschneiden.


Und immer nehmen die Besitzer regen Anteil am Geschehen.

Die Bomberos, die Feuerwehrmänner, haben längst Routine und packen kräftig mit an…


…beim Tragen großer, narkotisierter Hunde…


…oder beim Einfangen wilder Katzen.


Dr. List naht mit dem Abdecktuch; die OP kann beginnen.


Die Chirurgen bei der Arbeit


Auch Doctora Gisselle, die kurz zuvor in Azua für den erkrankten Schweizer Arzt Dr. Huber eingesprungen war, war zur Feldklinik nach Charamicos gekommen.

Kurze Pause, bevor es weitergeht – etwa 30 Tiere wurden pro Tag operiert, 3 Tage lang.

Es sind wieder viele ganz junge Tierfreunde mit ihren Lieblingen da.


Sie sind ganz bei der Sache, wenn ihnen etwas erklärt wird…

…und hellauf begeistert, als sie auf einem Tisch Spielsachen finden. Dr. List und Dr. Bonin haben gravierende Unterschiede festgestellt zwischen der jetzigen Situation und den Verhältnissen bei ihrem ersten Besuch vor 3 Jahren: Durch die Arbeit der A.A.A.S. hat sich nicht nur der Gesundheitszustand der Tiere bedeutend gebessert, sondern auch die Einstellung der Menschen zu ihren Tieren.

Bilder wie diese…

…werden immer häufiger.

Bei der Entlassung verteilt Judy Leinen, Halsbänder und Hundefutter, das vom Global Animal Rescue Fund gesponsort wird,…


…an die stolzen Hundebesitzer,…


…die glücklich mit ihren Hunden nach Hause fahren.


Am Ende des dritten Tages beginnen die Aufräumarbeiten.


Alles muß verpackt und wieder abtransportiert werden. Über 90 Tiere sind in den vergangenen 3 Tagen kastriert worden.


Nach der Feldklinik gab es eine kurze Verschnaufspause für die Frischverlobten…


…und ein Wiedersehen mit den Sugar Kids.


Groß war die Freude über die mitgebrachten Geschenke, Puppen…


…und eine Geldspende für die Schule, die immer in finanziellen Nöten steckt.

Am 18., 19. und 20. Februar ging es weiter in der A.A.A.S. Klinik in Sosúa.


Hier waren vorab Termine mit den Tierbesitzern vereinbart worden. Neben normalen Kastrationen wurden zahlreiche Tiere vorgestellt, bei denen kompliziertere Eingriffe notwendig waren. Auch viele A.A.A.S. Volontäre nutzten die Gelegenheit, den Tierarzt zu konsultieren. Am ersten Vormittag wurden 15 Tiere kastriert. Es ging schnell, weil einige Rüden dabei waren.

Hier eine ganze Familie:

Der Papa…

…und seine Söhne!


Was im Getümmel der Feldklinik unmöglich war…

…gelingt der Fotografin in der intimeren Atmosphäre der A.A.A.S. Klinik:


Sie beschert uns Einblicke…

…in die Praxis der Chirurgie…

…und lässt uns den Chirurgen bei der Arbeit…
…ganz nah auf die Hände schauen.

Schwungvoll geht Dr. Bonin zur Sache…
Dr. List hat ein kleines Weibchen auf dem Tisch.

Und jetzt noch zunähen…


Manchmal geht es einfach besser zu zweit…

…so wie bei dieser Huskymixhündin, die schon einmal von einem ungeübten Tierarzt
kastriert worden war, doch weiterhin läufig wurde und für Rüden interessant blieb.

Sie wurde in äußerst ungepflegtem Zustand gebracht, von Wunden übersät.

Bei der ersten OP war ihr nur ein Eierstock entfernt worden und Teile des Uterus!

Da liegt er nun, der Eierstock, inmitten chirurgischer Instrumente!

Dieser Pitbullrüde wurde wahrscheinlich in einer Kampfarena zu Hundekämpfen mißbraucht!

Er ist alles andere als kampflustig…

…doch sein Körper ist von Bißwunden und Narben übersät.

Eine Chihuahuahündin kam mit Verdacht auf Gebärmuttervorfall.


Der Verdacht bestätigte sich.

Die Hündin wurde erfolgreich operiert.

Dieser Straßenhund hatte eine alte, nicht heilende Bißverletzung im Gesicht.

Das abgestorbenes Gewebe mußte entfernt werden.

Die gesäuberten Wundränder…

…werden vernäht.

Nun steht dem Heilungsprozess nichts mehr im Wege und der Bub wird hoffentlich bald wieder passabel ausschauen.

Bei der Hündin einer A.A.A.S. Volontärin bestand der Verdacht auf Blasensteine. Nur eine Ultraschalluntersuchung konnte eine exakte Diagnose erbringen. Der nächste Tierarzt mit einem Ultraschallgerät wohnt in Santiago. Zunächst wurde daran gedacht, im Krankenhaus nachzufragen, wo auch schon Tiere der A.A.A.S. geröntgt wurden. Doch dann stellte die Ocean World in Puerto Plata ihr mobiles Gerät zu Verfügung. Der zoologische Direktor Kees de Grooth brachte es persönlich.


Durch die Untersuchung konnten Blasensteine oder ein Polyp ausgeschlossen als Ursache der Beschwerden werden.

Die Hündin litt an einer Blaseninfektion.

Im Anschluß wurden die Ärzte zu einer Tour durch die Ocean World eingeladen und konnten sich überzeugen, daß hier sehr viel für die Tiere getan wird. Man bemüht sich sehr, den Tieren Unterhaltung und Abwechslung zu bieten, keines der Tiere stammt aus einem Wildfang und auch für den Ruhestand ist gesorgt.


Auch der letzte Patient gehörte einer Volontärin. Er litt an einem Tumor am Zeh, der entfernt wurde.
Dann ging es auf nach Samaná, wo die Buckelwale warteten…
Doch auch die Zeit hier diente nicht nur der Erholung.

In der Klinik von Dr. Francisco wurde tüchtig mitgeholfen.

Dort hatte inzwischen Dr. Katja Schirren Dr. Tarek El Kashef abgelöst.

Und gleich ging es zur Sache…
Ein angefahrener Hund mit einer offenen Fraktur, schon mehrere Tage alt, wurde gebracht.

Das Bein war nicht zu retten, und Dr. Francisco erhielt Unterricht im Amputieren.

Und dann ging es endlich hinaus…


Die Wale zeigten sich von ihrer besten Seite…

…so, wie es sich diese beiden wunderbaren Ärzte verdient hatten.

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1. Kastrationsprojekt in Azua mit Anja Hess!

10.02. - 18.02.2014

Dem Einsatz in Azua, einem Gemeinschaftsprojekt der Associazione suizzera per l'aiuto e il supporto dei cani creoli und des Vereins zur Hilfe und Förderung des kreolischen Hundes e.V. waren ein Jahr lang akribische Vorbereitungen vorausgegangen. Noch nie war eine Tierschutzorganisation dort aktiv geworden, noch nie war ein Arzt zuvor in diesem Gebiet gewesen! Die gesamte Ausrüstung musste dorthin transportiert werden. Anfang 2013 wurden Futterstellen und ein antiparasitärer Hundewaschservice eingerichtet und von den Dominikanern Wuander, Amauri und Mali betreut, die auch eine Liste mit Kastrationskandidaten führten.


Wochenlang erklärte Dolores den Gebrauch der verschiedenen Pflegeprodukte und Antiparasitika.

Amauri

Mali

Wuander

Im Sommer 2013 schaffte der Verein zur Hilfe und Förderung des kreolischen Hundes e.V. vereinseigene Bestecke an, und in Azua zimmerte ein tüchtiger Schreiner die OP-Tische.

Medikamente und Verbrauchsmaterialien wurden unter der Leitung von Anja Hess zusammengestellt. Die Quantität wurde für 100 Tiere berechnet, auf der Liste standen bereits 92!

Als Teilnehmer am Einsatz waren vorgesehen: Die Ärzte Anja Hess und Dr. Huber aus der Schweiz, die veterinärmedizinischen Assistentinnen Dolores Rohrer (Projektleiterin und Vorsitzende der Associazione suizzera per l'aiuto e il supporto dei cani creoli) und Marina Möckel und das Team dominikanischer Helfer.

Im Januar ging es endlich los: Dolores und ihr Partner Joan flogen voraus, bepackt mit 42 kg, um letzte Vorbereitungen zu treffen.

Kurz nach ihrer Landung erhielt Dolores aus der Schweiz eine Hiobsbotschaft: Dr. Huber war erkrankt, hatte sich einer sechsstündigen OP unterziehen müssen und war nicht in der Lage, am Einsatz teilzunehmen!

Während fieberhaft und in alle Himmelsrichtungen der Dom. Rep. Ersatz für Dr. Huber gesucht wurde, war Dolores von früh bis spät unermüdlich unterwegs, um Hunde zu behandeln und zu versorgen, oft in abgelegenen Gebieten, wo sie keinen Handyempfang mehr hatte und der Kontakt zu ihr völlig abriß.

Überall fand sie abgemagerte, kranke Hunde.

Und überall ausgesetzte Welpen…

…wie diese drei hier…

…die sich unter einer unscheinbaren Pappe verbargen.

Ohne Dolores hätten sie keine Chance!

Es sollte sich bald ein 4. Hundekind einfinden.

Wiedersehen mit einer alten Freundin…

…die wieder Mutter ist! Auch diese Welpen müssen versorgt und untergebracht werden…

Der Ersatz für Dr. Huber fand sich schließlich in Gestalt von Dr. Gisselle Santos, die im Juni 2010 an der von uns mitfinanzierten Ausbildungsklinik von Dr. Clooney in Sosúa teilgenommen hatte und deren erstes eigenes Projekt im November 2010 von Dr. Tarek El-Kaschef geleitet wurde.

Am 10.02. macht sich Anja Hess in Deutschland mit 30 kg Gepäck reisefertig… In Santiago bereiteten sich Dr. Gisselle und Dr. Nathalie auf die Fahrt nach Azua vor… Aus Azua kommt die Nachricht: „Um 24:00 fahren wir los nach Santo Domingo. Anja landet um 3:00. Um 5:00 sind wir wieder zurück. Dann wird 3 Stunden geschlafen. Um 9:00 fangen wir an, zu operieren.“

Die nächste Nachricht: „Anja landet in 3 Minuten!“ – „Das Flugzeug steht schon seit 40 Minuten auf dem Rollfeld, aber niemand steigt aus!“ – „Das Flugzeug steht schon seit 70 Minuten da, niemand steigt aus!“

Hier brach der Kontakt ab und wir erfuhren erst viele Stunden später, dass die Landungsansage falsch war und Anja zu diesem Zeitpunkt noch weit draussen über dem Atlantik kreiste!


Aus den 3 Stunden Schlaf wurde auch nichts, sofort nach Ankunft begannen die OPs!

Gut gerüstet für 100 OPs!

Der OP von Alonse


Anjas dominikanische Kolleginnen Gisselle und Nathalie…

…bei der Arbeit.

An diesem ersten Tag wurden 32 Hunde kastriert!


Julia Reichel widmete eine Spende dem ersten Kastrationskandidaten dieses Einsatzes! Wir danken ihr herzlich dafür!


Die Aufwachstation von Alonse


Nach 10 weiteren OPs am zweiten Tag nahmen Gisselle und Nathalie Abschied.


Anja operierte an diesem Tag noch 12 Hunde – und berichtete von Blasen an den Fingern und Rückenschmerzen…

54 Hunde sind mittlerweile operiert!

Die Welpen sind längst im Haus untergebracht, in Sicherheit…

…und probieren sich aus!


Am dritten Tag wird der OP-Tisch aufs Autodach gepackt und auf geht's nach El Corozo…


…einem Dorf mit mehr Hunden als Menschen, alle abgemagert und anämisch.


Anja operiert mitten im Dorf.


Schnell hat sich eine Menschentraube gebildet. So etwas haben die Menschen hier noch nie gesehen!


Anjas Finger sind getaped, um sie vor weiteren Blasen zu schützen.


Hier werden die Instrumente kalt sterilisiert.


El Corozo befürchtete Dolores ein höheres OP-Risiko wegen dem Zustand der Tiere, doch alles ging gut.


Die Aufwachstation von El Corozo…


Auch hier jede Menge Zuschauer…

21 Hunde wurden an diesem Tag kastriert. Damit liegt der OP-Stand nach 3 Tagen bei 74 Tieren.


Auf der Heimfahrt, Ortszeit 19:25, sendet Dolores per Handy Photos nach Deutschland…


Am vierten Tag ging es an den Strand von Azua…


…nicht etwa zum Baden, nein, um die Strandhunde zu kastrieren!


Diese Dominikanerin ist die einzige, die sich um die Strandhunde kümmert und sie füttert. Sie war hocherfreut, als Anja und ihr Team zum kastrieren kamen.

Die Strandhunde verdanken dieser Dame viel.


Doch bald zogen dunkle Wolken auf, nicht nur am Himmel…


Schnell hatte sich auch hier eine Menschenmenge gebildet. Doch es kam zum heftigen Streit: De Männer wollten nicht, dass die Rüden kastriert wurden und vertrieben sie mit Steinen.


Als Anja eine Hündin kastrierte, die 6 Föten in sich trug…


…fing eine Frau an zu jammern und zu weinen: So etwas tue man nicht!

Diese Problematik kennen alle unsere Freunde, die an anderen Orten der Dom. Rep. im Tierschutz aktiv sind, nur zu gut: Die eigene Sexualität wird auf den Hund projiziert, Verantwortung für den Nachwuchs wird aber nicht übernommen. Hier steht uns noch ein langer Weg der Aufklärung und Erziehung bevor.


Nach nur 5 OPs wurde abgebrochen, bevor die Situation eskalierte.
Den Rest des Tages widmete sich das Team den Welpen.

Doch die Hundekinder hatten bald genug vom Lernen, an der Leine zu laufen…

…und schliefen lieber friedlich.

Für einen von ihnen ist ein Zuhause gefunden, für die anderen bestehen Aussichten.

Am fünften Tag ging es zurück nach El Corozo.

Die Dame im Türrahmen stellte freundlicherweise ihre Küche für die OPs zur Verfügung.
Natürlich befand sich die Küche im Freien.


Anja schreibt dazu: „Wir operieren in der Küche einer Frau, also unter Palmen und Bananenstauden.“


Aber die Küche hatte einen Stromanschluß! Eine der seltenen Gelegenheiten, wo der kleine Sterilisator zum Einsatz kommen konnte.


Anja trägt ein Halstuch, nachdem die Sonne ihr den Nacken verbrannt hat. Sie dürfte wohl der einzige Chirurg sein, der sich jemals im OP einen Sonnenbrand geholt hat!


Marina Möckel hilft beim Aufwachen.

Diese junge Angsthündin war nur im Aufwachstadium zugänglich, sonst wehrte sie jeden ab und schrie bei allem. Was muss die arme Kleine schon alles erlebt haben!


Marina und Corina, die unschätzbaren Helfer!


Nach den Operationen in El Corozo ging es weiter nach Quinze, oder „km 15“: Viele Orte in der Dom. Rep. tragen statt einem Orts- oder Straßennamen den Klometer- oder Meilenstand.
In „km 15“ sollten 4 Hunde kastriert werden.


Das Team wurde herzlich begrüßt von Marta, die zwar köperlich und geistig behindert ist, aber ein sonniges Gemüt hat. Sie half nach Kräften mit.


Auch die zwölfjährige Fernanda zeigte großes Intersse an den OPs.


Anja operiert vor traumhaft schöner Kulisse…


So schön, dass die Chirurgin selbst zur Kamera greift: „Das ist 'ne Aussicht vom OP-Tisch aus…wow…!“, schreibt sie später.


Doch auch in Quinze kommt es fast zum Eklat!


Als der Herr im bunten T-Shirt einen Rüden auf dem Tisch sieht…

…und die ganzen „toten“ Hunde in der Aufwachstation, ist er entsetzt! Er wird eingeladen, zuzuschauen und geduldig wird ihm Sinn und Zweck des Ganzen erklärt.

Danach ging er weg, um seine eigenen Hunde zur Kastration zu holen: 2 Hündinnen und 1 Rüde! Und so wurden an diesem Tag in Quinze nicht 4, sondern 13 Hunde kastriert!


Zum Abschied schenkte Fernanda Anja diese selbstgemachte Kette als Glücksbringer für weitere Operationen, und nahm ihr das Versprechen ab, sie nie zu verlieren.


Am sechsten Tag wurden in Alonse nochmal 5 Hündinnen kastriert.


Dann wurde Inventur gemacht.

Insgesamt wurden 98 Hunde kastriert, trotz der Erkrankung von Dr. Huber! Am letzten Tag von Anjas Aufenthalt wurde nicht mehr operiert. Aber geruht wurde auch nicht!


Es ging quer durch die ganze Dominikanische Republik, vom Südwesten zum Nordosten,
nach Santa Barbara di Samaná!


Und dann geht es hinaus…


…vorbei an der kleinen, vielbesuchten Insel…


…zu den Walen!

Am nächsten Tag treten die Welpen den Weg in ihr 'Für immer Zuhause' an…


…und Anja schwebt hoch über den Wolken Deutschland entgegen.

Wir danken ihr, allen Helfern und Volontären von Herzen.

Danke an alle Spender, die dies ermöglicht haben:

Silvana & Esther Durrer

Alessia Pesenti

Damiana Morotti

Marco Lehnherr

Erika Csatlos

Christel und Erich Schwarz

Edeltraud Knorz

Marion Krah

Hildegard Fischer

Gabriele Schraufnagl

Barbara Baumer

Christine Elbe

Jürgen Kuchel

Helga-Martina Zander

Johanna Kühtreiber

Julia Reichel

Monika Vollmer

Lisa und Gerhard Knospe

Marianne Hecke

Gunnar Degen

Alexander Schwarz

Gertrude Wiegand-Schlör

Marianne und Manfred Capellmann

Ulrich Kuckertz

Edda-Gerda Upadek

Andrea Rohr

Renate Rennschmid

Gabriele Wildfeuer

Marcus Speh

Katrin John

Andreas Schweiger

Renate und Werner Wegner

Katharina Gritscher

Sbylle Marion Jacob

Heike Müller

Prof. Dr. med, vet Safwat Ali Hassan

Besonderen Dank an Einhorn e.V. , die uns seit Jahren mit OP-Handschuhen, Spritzen und Verbandszeug unterstützen.

Und ganz besonders danken wir ihnen:

Dolores und Joan, der aus Azua stammt und in der Schweiz aufgewachsen ist, haben das Unmögliche möglich gemacht und erfolgreich ein Tierschutzprojekt über den Atlantik hinweg begonnen, ohne Projektleitung vor Ort dort, wo noch nie zuvor Tierschutz stattgefunden hat, mit unermüdlichen Einsatz und dank ihrer guten Beziehungen zur dominikanischen Bevölkerung. Sie werden das Projekt Azua auch weiterhin zum Erfolg führen. Der nächste Einsatz ist im August!

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