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Kastrationsprojekte 2015

Carriacou, Insel über dem Wind…


Die Kanone erinnert an längst vergangene Zeiten, als die Europäer die karibischen Inseln unter sich aufteilten und Kämpfe mit Piraten an der Tagesordnung waren…

Das 34 km² große Inselchen gehört politisch zu Grenada, geographisch zu den Grenadinen…


…jenen Kleinoden der Karibik, die berühmt sind für ihre Traumstrände und ihr kristallklares Meer.



Etwa 6000 Menschen leben auf dieser verträumten Insel in kleinen, bunten kreolischen Häuschen;
und etwa 9000 Hunde!

Es ist nicht ganz einfach, nach Carriacou zu kommen. Der Anflughafen liegt auf der 32 km entfernten Insel Grenada. Von dort verkehren Fähren und Kleinflugzeuge nach Carriacou. Massentourismus gibt es nicht. Besucher kommen meist nur für wenige Tage und nächtigen in einfachen Pensionen.

Carriacou entstammt der Sprache der Kariben und bedeutet „Insel der Riffe“. 7 km trennen die von Korallenriffen umgebene Insel von den anderen Grenadinen im Norden, im Süden liegen die unbewohnten Inseln Saline, Frigate und Large.

2012 eröffnete hier das Carriacou Animal Hospital. Seither hat sich der allgemeine Gesundheitszustand der Hunde und Katzen auf Carriacou bereits erheblich verbessert. Einen Tierarzt gibt es nicht auf der Insel, aber Klinikleiterin Katherine Lupke bemüht sich mit Erfolg, Tierärzte aus der ganzen Welt nach Carriacou einzuladen, um als Volontäre hier einige Zeit zu verbringen.

Hier muss ein Tierarzt alles tun, behandeln, operieren, Hausbesuche machen…

Vom 05. bis 19. November waren Theresa Conze von der JLU Gießen, Fachbereich Gynäkologie, und Dr. Uwe Linzer aus Koblenz dort. Sie kamen natürlich beladen mit Spenden…

Hier mit den Tierarzthelferinnen Shurlyne Matheson von Carriacou und Verity Collins aus Neuseeland.

In der ersten Nachricht, die wir nach der Landung auf Grenada bekamen, hieß es: „Es schüttet wie aus Kübeln…“ Die Ärzte verbrachten die Nacht in einer Pension und nahmen am nächsten Tag die Fähre nach Carriacou. Dort wurden sie von Kathy Lupke in Empfang genommen.


Es folgte ein Stadtbummel…


…durch das malerische Städtchen Hillsborough…


…mit seinen kleinen Läden und Gassen, die dann und wann einen Blick aufs Meer freigeben.

Nach dem Mittagessen ging es in die Klinik und dort wartete auch gleich Arbeit auf die Ärzte: 2 Unfallopfer und eine kleine, traurige Gestalt…


…der spätere Glückspilz Hari, Held unserer Adventsgeschichte.


Der erste der beiden angefahrenen Hunde wird untersucht.


Er hat Nasenbluten, aber sonst wird nichts Bedenkliches entdeckt.


Er kommt an den Tropf und bleibt übers Wochenende stationär in der Klinik.


Er erholt sich rasch und ist bald in der Verfassung, ein Bad zu ertragen, das ihn von Schmutz und Parasiten befreit.

Ganz anders das zweite Unfallopfer!

Er kann weder Urin noch Kot absetzen.


Ein Katheder wird gelegt. Es kommt Blut...


Viel Blut!

Die Ärzte versuchen ihr Möglichstes.

Dr. Linzer macht einen Einlauf, um die Darmtätigkeit anzuregen.


Theresa flößt ihm Flüssignahrung ein…


Doch in der Nacht vom Sonntag zum Montag verstirbt der Patient, vermutlich an massiven Nierenquetschungen.

Die Woche beginnt mit Kastrationen.

Die erste Hündin auf dem OP-Tisch…


Ausbinden für die OP…


Und dann kann es losgehen…

Währenddessen werden 3 weitere junge Hündinnen gebracht, von denen sich 2 nicht anfassen lassen. Am Vortag hatte man Transportkäfige zu den Besitzern gebracht, die die Hunde mit Futter hineingelockt hatten.

In der Klinik muss Dr. Linzer zum Kescher greifen, um die Tiere sicher aus den Boxen zu bringen. Eine Injektion mit Acepromazin wird ins Hinterteil verabreicht.


Und bald liegen auch diese Patienten sicher auf dem Tisch.


Dr. Uwe Linzer ist ein Chirurg mit dreißigjähriger Erfahrung.


Theresa Conze und er sind ein großartiges Team.


Hier wachen die Patienten auf.

Natürlich gibt auch viele Patienten, die nicht wegen einer OP in die Klinik kommen.

Diese beiden entzückenden Zwerge kommen zum Impfen und Entwurmen…

…ebenso wie dieser Welpe.

Das ist Sally, ein offensichtlich glücklicher Hund. Sie wird von ihrer Besitzerin in die Klinik gebracht, weil sie einen verletzten Fuß hat.


Dieser Hund hat eine Augenentzündung und eine Bauchwunde.


Auch Hauterkrankungen sind häufig.

Zur Arbeit haben es die Ärzte nicht weit. Sie sind in der Klinik untergebracht, die über ein Appartement mit Küche, Bad, Wohn- und 2 Schlafzimmern verfügt.


Und immer sind viele Hunde dabei, der kleine Hari mitten unter ihnen…


Auch wenn Theresa gerade auf dem Laptop nach Deutschland berichtet und vielleicht fragt, ob es möglich sei, einen kleinen Hund von Grenada mitzubringen…

Hari und seine Freundin Peggy, die bei einem Unfall ein Bein verlor.


Auch die dreibeinige Peggy hatte großes Glück! Sie fliegt nach Kanada, wo sie ein liebevolles Zuhause erwartet.

Der Blick vom Appartement ist zu jeder Tageszeit atemberaubend…

Früh am Morgen…


…und in der Abenddämmerung.


Auch Hausbesuche gehören zu den Aufgaben der Tierärzte. Hier wird eine ganze Hundefamilie untersucht. Das Bezahlen veterinärmedizinischer Leistungen erfolgt auf Carriacou auf freiwilliger Basis.

80 % der Menschen hier sind zu arm, um etwas zu bezahlen.

Dieser Mann, dessen Hund unter einer schlimmen Flohallergie litt, bezahlte mit Früchten.

Auf dem Weg zum nächsten Patienten passieren die Ärzte eine Stelle, wo Männer sich bemühen, den Mast einer großen Segelyacht zu dem dazugehörigen Boot zu bringen, das in der Woche davor zu Wasser gelassen wurde. Carriacou hat anscheinend keinen Mastkran und so wird die Yacht wohl mit gelegtem Mast und unter Motor zur nächsten Insel fahren müssen…


Dieser Patient hat einen Tumor an der Backe und kann keine Nahrung mehr aufnehmen. Er muss mit in die Klinik.


Doch auch hier kann ihm nicht mehr geholfen werden. Der bösartige Tumor ist in wenige Wochen explosionsartig gewachsen.


Tumore füllen die gesamte Mundhöhle. Der Hund kann nicht mehr schlucken. Hier bleibt nur noch die Erlösung.


Trotz aller Arbeit bleibt noch Zeit für die märchenhaften Strände, für ein Barbecue am Strand und den Besuch der berühmten Tobago Keys am Wochenende…


Und es kommt zu interessanten Begegnungen mit Einheimischen…

Von einer näheren Bekanntschaft wollte der Herr aber nichts wissen…


In der zweiten Woche wird weiter kastriert. Hier wird ein Rüde auf die OP vorbereitet.

Dr. Linzer hat uns ein Video der Kastration geschickt:

Gewöhnungsbedürftig für die deutschen Chirurgen: Im Carriacou Animal Hospital werden nur bei der Kastration von Hündinnen OP-Handschuhe verwandt.

Hier kastriert Theresa Conze eine Katze:


Und dann wird vernäht:

Am 17. November schreibt Dr. Linzer: „Dank Daniela Albert, die alle Hebel mit Condor in Bewegung gesetzt hat, haben wir jetzt die Buchungsbestätigung! Hari kommt mit!!!!“

Am 18. November geht es zurück nach Grenada. Am 19. 11. wartet der Flieger!

An diesem Morgen ist der Himmel über Grenada wolkenverhangen. Viele Passagiere mögen mit Bedauern an den viel zu schnell vergangenen Urlaub denken… Nur einer von ihnen, ein ganz kleiner, wirft keinen Blick zurück.


Auf dem Schoß von Theresa Conze träumt Glückskind Hari nur von einer besseren Zukunft…

Haris ganze Geschichte finden Sie auf unserer Seite Erfolgsgeschichten, direkt hier.


 

Kastrationsprojekt in Punta Cana
mit Dr. Astrid Patzak-Theen und Sabine Weinzierl

16. – 22. Juli 2015

 

Als Dr. Patzak-Theen und ihre Assistentin Sabine Weinzierl in Punta Cana landeten, wurden sie von ihrer Gastgeberin Lela und ihrem Hund Tango erwartet. Lela hatte offensichtlich noch keine Vorstellung von dem, was eine Tierärztin im Einsatz so alles mit sich schleppt. Etwas ratlos stand sie vor dem Gepäck: „Das passt ja gar nicht in mein Auto!“ Die Lösung war ein Taxi.

Dr. Patzak-Theen und Sabine Weinzierl teilten sich ein Zimmer in Lelas Haus und wurden von ihr jeden Tag mit Frühstück und Lunchpaket versorgt.

Die ersten beiden Tage arbeiteten sie in der Militärstation von Cabeza de Toro.

Der OP war luftig, wie es Dr. Patzak-Theen von der Werkstatt des Vista Sol vom letzten Jahr kannte. Unter dem grünen Zeltdach befand sich die Aufwachstation.

Auffallend viele Kinder waren da, begeistert von dem Ereignis, darunter auch mehrere 12-13jährige hochschwangere Mädchen. Schlagartig wird klar, welcher Herausforderung sich Tierschützer gegenübersehen, die Menschen Sinn und Zweck von Kastrationen erklären müssen, wenn deren eigene Familienplanung noch hauptsächlich von ihrer Fruchtbarkeit bestimmt wird. Wie so oft bei solchen Einsätzen gab es auch hier ein besonderes Kind, ein Kind, bei dem Hoffnungen wach werden, dass es als Erwachsener einmal selbst wichtige Aufgaben im Tierschutz übernehmen und seine Mitmenschen zum richtigen Verhalten Tieren gegenüber bewegen könnte. In Cabeza de Toro hieß dieses Kind Christopher. Christopher, ein etwa 12ähriger Junge aus eher ärmlichen Verhältnissen, brachte Tiere herbei, legte sie auf den Tisch und hatte blitzschnell begriffen, wie sie gehalten werden sollten. An diesem Tag wurde ihm seine Tierliebe zum Verhängnis. Er wurde auf einen kleinen, aus dem Nest gefallenen Vogel aufmerksam, nahm ihn und stieg auf eine Leiter, um den Jungvogel zurück ins Nest zu setzen. Vor aller Augen stürzte er von der Leiter und verletzte sich dabei so schwer, dass er ins Krankenhaus transportiert werden musste. Dr. Patzak-Theen, Sabine Weinzierl und RescatáMe hinterließen Spenden für ihn und wir hoffen, bald etwas über seine Genesung zu erfahren.

Die ersten Patienten treffen ein und müssen erstmal prüfen, ob sie sich „riechen“ können…

Manche werden auch liebevoll hineingetragen…


…zur Aufnahme in die „Patientenkartei“.


Ein kleiner Charmeur…


„Dr. Astrid“ ist startklar…

 

Während draußen Patienten geduldig warten…

…oder, etwas ungeduldiger, in der Box…


…wird im Pavillon fleißig operiert…


…und OP Besteck gereinigt.


Und bald liegen die ersten Patienten im Aufwachbereich…


…oder in den Armen ihrer stets ein wenig besorgten Besitzer.


5 Rüden und 3 Hündinnen wurden an diesem Tag kastriert,…


…eine von ihnen hochträchtig mit 7 Föten im Bauch.

Der erste Patient des nächsten Tages war etwas aus der Art geschlagen: Ein Soldat hatte sich den Finger verletzt, trotz der Gaudi, die alle daraus machten, ein Hinweis darauf, dass selbst in der touristischen Hochburg Punta Cana medizinische Versorgung für Einheimische nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit ist.


Im weiteren Verlauf des Tages…


…wurden 5 Hündinnen…


…und eine 5 Monate alte Katze und ein Kater kastriert.


Hier kommt Nachschub für die Chirurgin…

 

Bei einer der Hündinnen wurde nach Vornarkose und Rasur eine OP-Narbe festgestellt, die auf eine vorangegangene Kastration schließen ließ. Die OP-Vorbereitung wurde abgebrochen. Erst später erfuhr Dr. Patzak-Theen, dass die Hündin zwar wegen einer Gebärmutterinfektion schon einmal auf dem OP-Tisch gewesen war, aber bei dieser Gelegenheit nicht kastriert wurde! Also musste sie nochmal in Narkose… Es sollte nicht der einzige Fall dieser Art bleiben!

Danach wurde ein Rüde mit einem Hornhautödem gebracht, der sogenannten Blue eye disease.

Die Ursache hierfür ist ein Hepatitisvirus, für den es keine Behandlung gibt. Die Überlebenschancen sind unterschiedlich, je nach Konstitution. Eine Kastration war zu diesem Zeitpunkt jedenfalls ausgeschlossen: sie hätte seinen sicheren Tod bedeutet.

Bei diesem Einsatz hatten sehr viele Patienten Ehrlichiose, ein sicheres Indiz dafür, dass die antiparasitäre Prophylaxe hier noch weit hinter der von Sosúa und Umgebung zurücksteht, und viele von ihnen waren klein und sehr jung. Solche Tiere kann nur ein Arzt sicher kastrieren, der häufig in Notstandsgebieten arbeitet. Dr. Patzak-Theen betreut ein großes Tierheim mit 400 Tieren auf Kreta. Im Rahmen des medizinisch Vertretbaren wird alles versucht, um eine Fortpflanzung zwischen 2 Arztbesuchen zu verhüten, aber irgendwo ist auch hier die Grenze erreicht: Als zwei etwa 12jährige Mädchen ein 8 Wochen altes, wenige 100 Gramm schweres Kätzchen zur Kastration brachten, wurde ihnen erklärt, dass das zu früh sei. Stattdessen lernten sie, wie die kleine Katze zu pflegen, zu entwurmen und zu entflohen sei, und außerdem zeigte Dr. Patzak-Theen ihnen den Umgang mit dem Stethoskop. Sie waren begeistert!

Dann tauchte Linda auf, die voriges Jahr die blinde Ceniza mit 2 Welpen vor einem Hotel gefunden hatte. Sie war zu Tränen gerührt, als sie Cenizas heutiges Frauchen persönlich kennenlernte.

Während der nächsten beiden Tage wurde in der Navystation von Macao gearbeitet, wo Dr. Patzak-Theen auch schon letztes Jahr operiert hatte.

Gleich zu Beginn gab es eine traurige Nachricht:

Guardian, der stolze Rüde des Stationschefs, bei dessen Kastration post-operative Blutungen für einige Aufregungen gesorgt hatten – Nicht auszudenken, wenn dem Hund vom Chef etwas passiert wäre! – wurde 4 Monate nach seiner Kastration vergiftet! Auch in Bavaro wurden 2 Hündinnen vergiftet, 5 Monate, nachdem Dr. Patzak-Theen sie in der Werkstatt des Vista Sols kastriert hatte. Das zeigt auf traurige Weise, wie aktuell unsere Petition immer noch ist! Das dominikanische Tierschutzgesetz sieht strenge Strafen bei Vergiftungen vor und auch hier können Proteste potentieller Touristen dazu beitragen, dass dieses Gesetz in dem vom Tourismus völlig abhängigen Land endlich verstärkt umgesetzt wird.


Es gab ein Wiedersehen mit Manuela und Susanna!


Wie schon im Vorjahr waren die beiden auch diesmal wieder den ganzen Tag dabei.


Zwei unermüdliche und begeisterte Helferinnen…


Am ersten Tag in Macao wurden 11 Hunde operiert.


Diese Hundemutti wurde mit ihren 2 Welpen gebracht.


Geduldig wartet sie mit ihren Kindern, bis sie an der Reihe ist.


Die Kleinen finden Trost beieinander…


…und bald ist die Mutter wieder da!

Die beiden 2 sechs Wochen alte Welpen – ein Bub und ein Mädchen - wurden entwurmt und gegen Zecken behandelt. Der kleine Rüde hatte zusätzlich noch einen Pilz und eine eingerissene Vorhaut.


Es folgten ein paar sehr entspannte Patienten…


…gerade alt genug für die OP…


…und diese kleine Chihuahuadame.


Dieser einfache Mann, der ganz allein mit seinen Hunden und Schweinen lebt…


…ist so überzeugt vom Sinn der Kastrationen, dass er beschloß, alle seine Hunde operieren zu lassen.

Und hier rückt die Familie an:

Der Papa und seine 4 halbwüchsigen Söhne, die allesamt nicht die Überzeugung ihres Besitzers teilen…


Doch es gibt frisches Wasser und freundliche Behandlung…


…und bald beruhigt sich die Familie.


Später, in der Box, kurz vor OP Beginn…


…werden alle Bedenken wieder wach!


Doch bald geht es los…


Schon hat der Erste die OP überstanden…


Es werden immer mehr…


…und bald ist die ganze Familie wieder vereint im post-operativen Narkoserausch.

Ein weiterer Rüde wurde an diesem Tag mit einem Stickersarkom gebracht und zur Behandlung an Dr. José Malaret überwiesen.


Am zweiten Tag wurden 4 Hündinnen, 4 Rüden und eine Katze operiert.

Als erste wurde ein Chihuahua- Dackelmädchen in Narkose gelegt. Auch bei ihr zeigte sich eine OP-Narbe, die zum Abbruch der Vorbereitungen führte.

Dann wurde eine mittelgroße, braune Hündin kastriert.

Danach kamen ein Pudelmix und sein Sohn, ein Chihuahuamischling, an die Reihe. Dem Pudelpapa mussten ausserdem noch 4 Zähne gezogen werden.

Er erlitt einen Atemstillstand, wurde intubiert und über den Tubus von Mund zu Mund beatmet, zusätzlich erhielt er Atropin und Adrenalin. Und plötzlich fing der kleine Kerl wieder an, zu atmen…


Der Terriermischling Harry, seine Tochter Schoko und ein Chihuahuarüde wurden problemlos kastriert.

Lela brachte Bobby, einen Rüden, der neben einem Golfresort lebt. Die Wächter, die dort mit ihren Malinois Dienst tun, kennen und tolerieren Bobby. Er leidet an Ehrlichiose, wird von Lela 3 Wochen lang mit Doxycyclin versorgt und später von Dr. Malaret kastriert werden.

 

Und dann kam Negrita…

Ein scheues, ängstliches, hochträchtiges und hochgradig anämisches Skelett mit weißen Schleimhäuten, Ehrlichiose in fortgeschrittenem Stadium und einem großen Bauch, in dem sich 7- 8 sechs Kilo schwere Föten befanden, traf auf eine Tierarzthelferin mit einem großem Herz. Wie vor einem Jahr Ceniza, so war auch Negrita an diesem Tag zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Sabine Weinzierl verliebte sich auf der Stelle und Dr. Patzak-Theen stärkte ihr natürlich den Rücken. Und damit war klar: Negrita wird deutsche Bürgerin! Im Moment wird sie von Dr. Malaret auf ihre Ausreise vorbereitet.

Zum Abschluß des Tages wurde Dr. Patzak-Theen mitgeteilt, dass ihr erster Patient, das Chihuahua-Dackelmädchen zwar schon einmal einen Kaiserschnitt gehabt hatte, aber zu dem Zeitpunkt nicht kastriert worden war! Wie schon die Hündin in Cabeza de Toro, so musste auch diese Kleine ein zweites Mal in Narkose. Hier lohnt es sich nicht, die Logik zu bemühen! Seien wir einfach dankbar, dass beide Hündinnen die Belastung von 2 Narkosen am selben Tag gut überstanden haben und endlich kastriert sind.


Am letzten Tag wurden 4 Hunde und 4 Katzen in einem veganen Restaurant operiert.


2 der 3 Chihuahuamischlingsmädchen waren noch sehr jung.


Sie wurden in einer Mülltüte gefunden.

 
Fast wären sie übersehen worden.


Das wäre wohl das Ende dieser Zwerge gewesen, die jetzt auf ein liebevolles Zuhause warten.

Der Labradorrüde, der an Ehrlichiose litt, war so verschleimt, dass er während der Narkose Probleme mit der Atmung bekam. Der Schleim musste per Mund mithilfe eines Infusionsschlauches, der in die Luftröhre eingeführt wurde, abgesaugt werden. Atropin half, die Schleimhäute auszutrocknen.


Hier bringt jemand seinen kostbarsten Besitz!


Sehr behutsam und vorsichtig…


…aber vertrauensvoll überreicht die Kleine ihren Schatz an die Tierärztin.


Das Kätzchen ist nicht begeistert!


Doch „Dr. Astrid“ weiß genau, wie sie solch einen besonderen Patienten betören muß…


Und bald schlummert der Zwerg friedlich einem fortpflanzungsfreien Dasein entgegen.


Aufgewacht!


Ihr seid gleich dran!


Auch diese beiden haben die OP gut überstanden

Am Tag ihres Abflugs besuchten Dr. Patzak-Theen und Sabine Weinzierl Collares Rojos in Bayahibe. Dort hat sich viel getan seit meinem Besuch 2012.


Yanela hat ein neues wunderschönes Tierheim…


…mit großem Hundeauslauf…


…Hundezimmer…


…und Katzengehege unweit der Tierklinik

Dr. Patzak-Theen und Sabine Weinzierl sind begeistert!

 


Die Tierklinik besteht unverändert weiter, obwohl Dr. José jetzt in Punta Cana arbeitet.


Begrüßt werden sie von diesem liebenswürdigen Herrn. Er trägt Windeln, denn er ist aufgrund einer Lähmung inkontinent…


…und er besitzt einen unwiderstehlichen Charme!


Auch die rot-weiße Katze, die Dr. José bei der Behandlung zusah, als ich 2012 mit Yanela die Klinik besuchte…


…ist noch hier!


Der Erlös von den Geschenkartikeln, die in der Klinik verkauft werden, kommen dem Tierheim zugute.

Zum Abschied schenkte Dr. Patzak-Theen RescatáMe eine große Menge an Medikamenten und Materialien. Leider wird sie im nächsten Jahr wohl nicht kommen können, da die Arbeit im Tierheim auf Kreta sie zu sehr beansprucht. Wir hoffen aber, dass sie in der Zukunft wieder Zeit für uns haben wird. 51 Tiere wurden während dieses Einsatzes kastriert.


Und zuhause wartet schon Ceniza auf sie!

 


 

Kastrationsprojekt in Sosúa, Santiago, Sabaneta
mit Dr. Julia Neumann und Dr. Monika Eickhoff

09. – 23. April 2015

Dr. Julia Neumann und Dr. Monika Eickhoff, ehemalige Kolleginnen von Dr. Tim Bonin aus der Tierklinik am Stadtwald in Frankfurt am Main, kamen im April zum ersten Mal in die Dominikanische Republik. Sie hatten von Tim und Anne-Kathrin Bonin (ehemals List) soviel Faszinierendes von ihrem Einsatzort Sosúa gehört, dass sie unbedingt auch einmal dorthin wollten. Nur wenige Tage vor ihrem Flug teilte Judy uns mit, dass in Sosúa trotz aller Bemühungen nur wenige Tiere zur OP anstanden; das Resultat jahrelanger intensiver Arbeit der A.A.A.S., die seit dem Beginn unserer Zusammenarbeit 4500 – 5000 Tiere in Sosúa kastriert hat. Ein phantastischer Erfolg, der uns aber in dem Moment vor einige Probleme stellte. Es musste in aller Eile umdisponiert werden. Bereits im Vorfeld war geplant, dass Julia Neumann und Monika Eickhoff für 2 Tage Dr. Gisselle Santos in Santiago unterstützen sollten, zu der wir seit Jahren gute Beziehungen haben: 2010 leitete Dr. Tarek El-Kashef Gisselles erstes Kastrationsprojekt und 2014 sprang sie bei unserem ersten Einsatz in Azua für den erkrankten Schweizer Tierarzt Dr. Huber ein.

Nun wurde entschieden, dass Julia Neumann und Monika Eickhoff nach den ersten Tagen in Sosúa eine Woche in Santiago arbeiten sollten und die letzten Tage für die Moringa’s Mission von Dee Morrison wie schon Dr. Susanne Vogler im März.

Diese Planungsänderung bedingte natürlich auch einen anderen Bedarf an Medikamenten und Verbrauchsmaterialien. Es war viel zu spät, noch etwas ordnungsgemäß anzumelden und das sollte Folgen haben…

Wir vertrauten auf unser Glück, das uns bisher auch in Zeiten unsicherer dominikanischer Gesetzeslage immer treu geblieben war, doch diesmal sollte es uns verlassen…

Julia Neumann und Monika Eickhoff landeten am 09. April um 4:00 nachmittags in Puerto Plata mit 2 Rucksäcken und einem Karton. War es der Karton, der die Aufmerksamkeit der Zollbeamten erregte? Das Gepäck wurde gründlich durchsucht und alle Medikamente und Materialien wurden konfisziert. Mit einem Schreiben, das den Empfang bestätigte, wurden die beiden Ärztinnen entlassen.

Die Verbrauchsmaterialien, OP-Bestecke und anderen Sachspenden wurden alle wieder freigegeben. Nur die Medikamente wurden einbehalten. Zum Glück waren vor Ort genügend Vorräte für den reibungslosen Ablauf des Einsatzes vorhanden.

Julia Neumann und Monika Eickhoff wohnten im Hotel Tropix, wie schon viele Tierärzte vor ihnen. Am Freitag fand eine Einführung in die A.A.A.S. Klinik statt.


Am Samstag kastrierten Julia Neumann und Monika Eickhoff 7 Hündinnen, einen Rüden und eine Katze für die A.A.A.S.


Dr. Julia Neumann (rechts)


Dr. Monika Eickhoff


Alle Patienten befanden sich in einem guten Allgemeinzustand und es waren ausnahmslos Tiere mit Besitzern.

Am Sonntag ging es nach Santiago! Dr. Neumann und Dr. Eickhoff wurden bei Gisselles Eltern untergebracht, die in ihrem Haus in einem Wohngebiet von Santiago auch mehrere Ferienwohnungen vermieten.

Der erste Einsatztag fand in einer Schule außerhalb Santiagos auf einem überdachten Pausenhof statt.

20 freiwillige Helfer standen den Ärztinnen zu Verfügung, zumeist Studenten von Dr. Gisselle Santos, die neben ihrer tierärztlichen und tierschützerischen Arbeit auch noch Dozentin an der Universität von Santiago ist.

Die Studenten hatten alles sehr gut vorbereitet. Doch ein so routiniertes, gut ausgebildetes Helferteam wie es der A.A.A.S. zur Verfügung steht, gab es in Santiago nicht.

Die Helfer in Santiago brachten die Tiere zur OP, doch die OP-Vorbereitung und die Narkoseüberwachung mussten die Ärztinnen selbst übernehmen. Sie wechselten sich dabei ab. Ein Dutzend Hunde und Katzen wurden kastriert. Der Gesundheitszustand der Tiere unterschied sich deutlich von dem der in Sosúa behandelten Tiere: Alle waren stark von Parasiten befallen; Zecken, Flöhe, Würmer. Die Hunde waren alle schon älter, die Hündinnen hatten mehrere Trächtigkeiten hinter sich. Eine Hündin war läufig und hatte einen brüchigen Uterus.


Post-operative Betreuung

Ein Strassenhund wurde mit einer alten, infizierten Halswunde gebracht. Er ging nach der Behandlung in das Tierheim, das Gisselle auf der Farm ihrer Eltern eingerichtet hat.

Am Dienstagnachmittag wurde in der neuen Klinik operiert, die Gisselle letzten September eröffnet hat. Sie wohnt auch da. Der OP ist noch provisorisch, aber gut ausgestattet mit Inhalationsnarkosegerät. Die stationären Patienten wurden kastriert, darunter 6 junge Hündinnen, die danach bis zur Vermittlung auf die Farm von Gisselles Eltern gingen. Ein bereits vermittelter Hund wurde direkt nach der Kastration von seinen neuen Besitzern abgeholt. Eine Augen-OP wurde durchgeführt an einem sehr mageren, alten Rüden, der bei Gisselle zum Einschläfern abgegeben worden war. Er litt unter massiven Augenproblemen. Der Nickhautdrüsenvorfall bei einem Auge war schon von Gisselle operiert worden. Das zweite Auge war stark vereitert und wurde ausgebaut. Gleichzeitig wurde der Rüde kastriert. Auch er kam in Gisselles Tierheim.

Von Mittwoch bis Freitag arbeiteten Julia Neumann und Monika Eickhoff im Tierheim.


Der OP auf der Farm von Gisselles Eltern

Viel ist geschehen, seit Dr. Tarek El-Kashef 2010 hier Dr. Gisselle bei ihrem allerersten Kastrationsprojekt unterstützte.


Es war auch Dr. Kashefs erster Einsatz in der Karibik.

Neben all den notleidenden einheimischen Tieren hatten sie damals auch noch mit einer großen Anzahl von verantwortungslosen Residenten zurückgelassenen Tieren zu tun, die alle unkastriert und zudem krank waren.


Die Tiere wurden auf der elterlichen Hühnerfarm untergebracht, so gut es eben ging.


Heute ist die Farm in verschiedene Areale aufgeteilt.

50 - 60 Hunde leben hier in Gruppen, nur die Unverträglichen werden getrennt. 80 % von ihnen waren noch unkastriert, als Dr. Neumann und Dr. Eickhoff die Farm besuchten.

Nur an geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten für die 10 – 15 Katzen mangelt es noch.


Der OP des Tierheims ist einfach, aber zweckmäßig.


Alle notwendigen Instrumente erwarten die Ärztinnen.


Auch hier wird mit Inhalationsnarkose gearbeitet.


Dr. Eickhoff beim Operieren

20 der Hunde des Tierheims wurden kastriert. Eine ältere Hündin litt an Gebärmuttervereiterung und hatte in der rechten Milchleiste einen riesigen Mamatumor sowie einige kleine Knoten links. Bei ihr wurde eine Totaloperation durchgeführt und die rechte Milchleiste wurde entfernt. Die Knoten links konnten nicht entnommen werden; es fehlte einfach das Gewebe, um eine noch größere OP-Wunde zu verschließen.

Eine hochträchtige Katze wurde operiert. Sie hatte den Bauch voll toter Föten, Eiter lief aus ihrer Scheide. Sie hat aber überlebt und sich gut erholt.

Auch ein Patient mit Räude musste behandelt werden.


Dr. Neumann und Dr. Eickhoff genießen ihre Mittagspause.


Und bald geht es weiter! Dr. Neumann führt das Skalpell – ein kurzer, präziser Schnitt…

Es kamen auch viele Leute mit ihren Tieren zur Farm, die von der Anwesenheit der Ärztinnen gehört hatten. 25 Hunde, die von ihren Besitzern gebracht wurden, wurden kastriert, dazu 2 Katzen und 2 Kater.


Dr. Neumann hat einen Dalmatinermischling auf dem Tisch.


Hier ist er in der Aufwachphase.

Ein Mann brachte 3 ältere Hündinnen. Eine Frau kam mit einem Mischling und einem Jack Russell, mit dem sie früher gezüchtet hatte, aber sie wollte nicht mehr züchten. Gott sei Dank…


Hundebesitzer mit ihren Tieren im Aufwachbereich.


Freitagabend – Abschied von Santiago

Am Freitagabend ging es zurück nach Sosúa, für eine Nacht ins Tropix, und am Samstag weiter zu Dee Morrison nach Sabaneta.

Sonntag war der einzige Urlaubstag während des gesamten Aufenthalts, den die beiden Ärztinnen am Strand von Rio San Juan genossen.

Montag und Dienstag arbeiteten die beiden für Dee Morrisons Moringa’s Mission im Wise Mountain Retreat, wo sie auch untergebracht waren. Die Besitzerin Leslie hat das Wise Mountain Retreat vor nicht allzu langer Zeit erworben und baut es nun mithilfe von Volontären aus aller Welt, die dort kostenlos Urlaub machen, zu einem Wellnesshotel um. So standen auch für den Kastrationseinsatz viele Helfer zur Verfügung.


Und natürlich waren sie dabei…!


Marina aus Deutschland…


…und Francine aus Holland, seit langem in der Dom. Rep. zuhause, von Judy zu perfekten Tierarzthelferinnen ausgebildet, unverzichtbarer Bestandteil des A.A.A.S. Teams…


…und jetzt auch eine starke Stütze für Dee Morrison und die Moringa’s Mission, hier bei der Patientenaufnahme.

Dr. Brent Babcock, der Pferde kastrierte und bei den Hunden half, hatte seiner Schwägerin Dee aus Kanada ein Inhalationsnarkosegerät mitgebracht. Das zweite Gerät hatte Judy aus der A.A.A.S. Klinik zusammen mit viel Verbrauchsmatrial zum Wise Mountain Retreat gebracht.


Wartende Patienten…


Und während dieser hier recht besorgt ausschaut…


…scheint er kaum noch eine Narkose zu brauchen!


Als erstes wird dem Patienten ein Venenkatheder gelegt…


Die Narkoseeinleitung beginnt…


Der vornarkotisierte Patient wird intubiert.


Nun kann während der OP mit Inhalationsnarkose weitergearbeitet werden.

Über den Venenkatheder läuft die NaCl Infusion, die den Kreislauf während der OP stabilisiert. Es kann losgehen.

Am Montag wurden 7 Hündinnen, 4 Rüden und eine Katze kastriert. Die schon ältere Katze hatte Probleme beim Aufwachen und verstarb leider später. Die Ursache war wohl ein bereits schwaches Herz.


Auch im Tropenlicht ist eine Stablampe eine zusätzliche große Hilfe für die Chirurgin.


Auf der schattigen Veranda erholen sich die Tiere nach der OP.


Währenddessen vertreiben sich ihre Besitzer die Zeit…


Für das leibliche Wohl von Tierärzten und Helfern im Wise Mountain Retreat sorgte das mexikanische Restaurant Gordito’s.

Am Dienstag wurden 14 Hündinnen, eine davon im Frühstadium trächtig, und 3 Rüden kastriert. Und am Morgen gleich helle Aufregung! Eine gebärende Chihuahuahündin wurde gebracht.

Hier hilft nur noch ein Kaiserschnitt! Dr. Neumann übernimmt die OP, neben ihr der dominikanische Tierarzt Dr. Alexi.


Was wird sie finden? Lebende oder schon tote Welpen?


Sie leben!

Was für ein beglückendes Erlebnis für einen Tierarzt – auch wenn er sich der Verhütung verschrieben hat!

3 lebensfähige Babies werden an die Zitzen der kleinen Mutter gelegt, die noch ihren Narkoserausch ausschläft.

Am Abend wurde zum Abschied bei Ute Mann auf der Rancho El Contento gegrillt. Dann fuhr Dee Morrison die beiden Ärztinnen zum Flughafen. Und zurück ging’s nach Deutschland…

Julia Neumann und Monika Eickhoff haben versprochen, im nächsten Jahr wiederzukommen. Wir freuen uns schon sehr darauf!

Kastrationsprojekt in Sosúa und Cabarete
mit Dr. Susanne Vogler

06. – 13.03.2015


mit Dr. Susanne Vogler

Dr. Susanne Vogler: Zum 4. Mal dabei – und immer noch begeistert!

Von Anfang an stand fest, dass Dr. Vogler dieses Mal nicht nur bei der A.A.A.S. operieren würde: Schon vor Monaten hatte Dee Morrison uns um Hilfe ersucht. Dee Morrison, vielen Lesern sicher bekannt von früheren Einsatzberichten, war in den vergangenen Jahren immer wieder aus Kanada gekommen, um als veterinärmedizinische Assistentin an den Einsätzen der A.A.A.S. teilzunehmen. Jedesmal kam sie beladen mit Spenden und Geschenken.


Nicht nur Hunde, auch die Kinder wurden beschenkt…

Und jedesmal reiste sie mit dominikanischen Hunden zurück nach Kanada, um ihnen dort ein liebevolles Zuhause zu suchen. Auch ihren Schwager, Dr. Brent Babcock, konnte sie als Tierarzt für die A.A.A.S. gewinnen. Bis es sie schließlich ganz in die Dom. Rep. zog…

Nun lebt sie in Sabaneta de Yasica, eine halbe Stunde von der A.A.A.S. entfernt, zwischen Sosúa und Cabarete, wo sie Moringa‘s Mission gegründet hat. Sie wohnt dort in einem kleinen Haus mit unzähligen Hunden, unterstützt von ihrer Familie in Kanada.

Am Freitagabend, dem 06. März, machte sich Dr. Vogler auf den Weg, zusammen mit Schwester und Schwager und einer ungeheuren Menge an Sachspenden.

Die drei hatten sich von Deutschland aus in der privaten Ferienanlage Secret Gardens eingemietet, nicht weit entfernt vom Strand von Cabarete, wo Dr. Vogler abends nach der Arbeit Erholung fand. Ein Leihwagen von OK Motors sorgte für Unabhängigkeit.


Nach Ankunft die Bescherung und strahlende Gesichter…

 
Neben den vielen wertvollen medizinischen Spenden…

…hatte Dr. Vogler auch einen Koffer voller Leinen und Halsbänder mitgebracht, bei jedem Einsatz beliebte Geschenke an Hundebesitzer.

Am Samstag fanden die ersten OPs für Moringa’s Mission auf der Rancho El Contento statt, dem sehr gepflegten Reitbetrieb von Ute Mann, der sich in Veragua, ganz in der Nähe von Dee Morrison, befindet. Ute Mann stellt ihren überdachten Sattelplatz als OP zu Verfügung. Dort gibt es Strom, Wasser und…


… - ganz wichtig – Schatten für die Patienten!

Die Deutsche Ute Mann lebt seit 8 Jahren in der Dom. Rep., ist regelmäßig Volontärin bei der A.A.A.S. und leistet jetzt natürlich „Nachbarschaftshilfe“ bei Moringa’s Mission.


Seelenvolle Blicke…


6 Hunde wurden an diesem ersten Tag kastriert.


Und während die Ersten bereits ihren Narkoserausch ausschlafen…


… wird ein neuer Patient gebracht.

Eine schwere OP gab es gleich an diesem Tag: Eine kleine Hündin wurde gebracht, die aus der Scheide blutete. Nach der Kastration begann sie, aus der Nase zu bluten. Dr. Vogler stellte fest, dass es sich dabei um eine Milzblutung handelte, die entweder von einem Autounfall oder Tritt herrührte. Die arme Kleine musste nochmal aufgeschnitten werden, die Milz wurde entfernt. Die Hündin hat aber überlebt und sich gut erholt.


Dee Morrison setzt den Venenkatheder.


Während der OP wird Herz - und Atemfrequenz kontrolliert.

Von der Strapaze erholen kann die Kleine sich dann auf dem Schoß ihrer liebevollen Betreuerin.

Sonntag war der einzige freie Tag in dieser Woche.


Da durfte ein Ausritt am Strand für die begeisterte Reiterin Susanne Vogler nicht fehlen!

Am Montag, Dienstag und Mittwoch arbeitete Dr. Vogler in der A.A.A.S. Klinik in Sosúa.

Am Montag war auch Dr. Joe Zulty da, Mitglied der World Vets und Eigentümer des Essex Middle River Veterinary Centers. Eigentlich machte er mit seiner Familie in der Dom. Rep. Urlaub…


Mit ihm kam Mary, angehende Studentin der Veterinärmedizin,die praktische Erfahrungen sammeln wollte.

Ashley und Jordan, 2 weitere „Urlauber“, die in die Dom. Rep. gekommen waren, um dem Winter zu entfliehen und Spanisch zu lernen, dann aber dem Facebook-Aufruf der A.A.A.S. nach Volontären folgten…

Am 03. März hatte ein Vorbereitungskurs für neue Volontäre stattgefunden.

 
Trish Fransdon (links im linken Bild) und Marion Wade gehören zu den Teilnehmern des Kurses, die jetzt die altgedienten A.A.A.S. Volontäre tatkräftig unterstützen können.


Sie gehören zum A.A.A.S. Urgestein: Marina Jellinek und Francine bei der Medikamentenvorbereitung.

Am Dienstag arbeitete Dr. Vogler allein, hier assistiert von Steph. Tuesday Dr. Vogler worked on her own, here assisted by Steph.


Es wurden auffallend viele Katzen operiert. „Mehr Katzen als Hunde…“

Ein sicheres Zeichen, dass die Tierschutzarbeit in Sosúa große Fortschritte gemacht hat. Anfangs hat man es üblicherweise fast nur mit Hunden zu tun, Katzen stehen sozusagen in der zweiten Reihe… Es gab auch keine Patienten mit Stickersarkom und nur 2 trächtige Hündinnen.

 
Hundebesitzer - fürsorglich             …und ein wenig besorgt!

Am Mittwoch arbeitete Dr. Vogler mit Frank Alfano zusammen, der seit vielen Jahren regelmäßig zur A.A.A.S. kommt und mit dem schon viele unserer Ärzte operiert haben.

Auch andere Tierschutzorganisationen an der Nordküste der Dom. Rep. nehmen das Angebot der A.A.A.S. gern wahr und bringen ihre Tiere zur Kastration.


Als einer der letzten Patienten an diesem Tag wurde ein kleiner überfahrener Hund gebracht.


Judy legt ihn an die Infusion. Dank ihrer Ausstattung ist die Klinik in der Lage, solche Patienten stationär aufzunehmen.

Insgesamt 48 Tiere wurden an diesen 3 Tagen in der A.A.A.S. Klinik kastriert.

Am Donnerstag, dem letzten Tag, operierte Dr. Vogler für Moringa‘s Mission auf der Rancho El Contento.


Der Tag beginnt mit der Patientenaufnahme. Der Herr, der hier noch eifrig telefoniert…

…ließ später seine Rottweilerhündin keinen Moment aus den Augen. Es ist oft der ganze Stolz eines Dominikaners, einen Rottweiler zu besitzen. Er wird gut behütet und man läßt ihn nicht streunen, was leider auch zu Anbindehaltung führen kann.


Anhand des Aufnahmeformulars wird die Medikation der Patienten festgelegt.


Währenddessen warten die Patienten…

 


Im Vordergrund Aufwachstation, dahinter Büro, rechts der OP…


Die Instrumente werden kalt sterilisiert.

Hochbetrieb… In ihren Boxen wartende Patienten beobachten den Kandidaten, der gerade für die OP vorbereitet wird, während Dr. Vogler im Hintergrund operiert und eine Helferin bereits operierte Hunde überwacht. Alles auf wenigen Quadratmetern und unter den Augen interessierter Zuschauer…


Rasur für den Venenkatheder… Es wird mit Injektionsnarkose gearbeitet.


Ute Mann assistiert Dee Morrison, die den Venenkatheder legt.

Dieser Patient ist schon narkotisiert. Zusätzlich zur Narkose erhält jeder Hund das Schmerzmittel Vetalgin und ein Langzeitantibiotikum.

Während Dee Morrison den Patienten an die Infusion anschließt, kommt Dr. Vogler bereits mit den benötigten sterilisierten Instrumenten. Jeder Hund bekommt während der OP eine NaCl-Infusion, damit der Flüssigkeitshaushalt stabil bleibt.


Eine karibische Schönheit…


Die Schönheit auf dem OP-Tisch…


Trotz der hellen Tropensonne war die Stirnlampe sehr hilfreich, um in den Bauch hinein zu sehen.


Fast fertig! Die letzten Stiche werden gemacht…


Noch ein wenig benommen…


Jeder Hund hat nach der OP seinen persönlichen Betreuer.


Ein Herz und eine Seele…


Die Kleine auf dem OP-Tisch, im Glas ihr Aufnahmeformular und ihre Medikamente.


Vorsichtig wird sie nach der OP in der Aufwachstation hingelegt.

Ihre Besitzerin war sicher heilfroh, als sie sie gesund und munter zurück bekam. An der Schere daneben kann man erkennen: Hier werden auch Krallen geschnitten.


In der Zwischenzeit tragen Ute Manns Mitarbeiter das Essen auf.


Hühnchen in scharfer Sauce mit Reis…


Dr. Vogler lässt es sich schmecken.


Gegessen wird in Schichten. Während die Betreuer der Aufwachstation zu Tisch sind…

…wacht Dee Morrison über die schlafenden Patienten. Kein Hund wird nach der OP ohne Aufsicht gelassen.


Nach dem Essen geht es weiter…

Dr. Vogler ist in ihrem Element und kennt keine Ermüdungserscheinungen.

12 Hunde wurden an diesem Tag kastriert. Insgesamt kastrierte Dr. Vogler für Moringa’s Mission 12 Hündinnen und 6 Rüden. Ausserdem behandelte sie einen Hund mit einer Augenentzündung und ein Pferd von Ute Mann, das seit Wochen lahmte. Beide Patienten sind auf dem Weg der Besserung.

Wir danken Dr. Vogler für ihren Einsatz. Sie hat versprochen, auch im nächsten Jahr wiederzukommen.

Moringa’s Missio wird voraussichtlich bereits im April wieder einige Tage Unterstützung erhalten, wenn Dr. Monika Eickhoff und Dr. Julia Neumann , ehemalige Kolleginnen von Dr. Tim Bonin, zum ersten Mal aus der Frankfurter Tierklinik am Stadtwald in die Dom. Rep. kommen…

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Kastrationsprojekt in Azua-Alonse
und
erster Einsatz in den Favelas von Santo Domingo

15.01. – 23.01.2015


mit Anja Hess, Ingrid Stegemann und Alfred Huber

Eine Kooperative von und Projektleitung Dolores Rohrer

Bis zum letzten Augenblick liefen Spendenaufrufe und Facebookveranstaltung https://www.facebook.com/events/1550864995159731/, um den Einsatz zu finanzieren. Zweimal, im August und im Oktober 2014 hatten kleinere Einsätze in Azua abgesagt werden müssen, unter anderem aus finanziellen Gründen. 150 Hunde und Katzen standen für Januar auf der OP-Liste, etwa die Hälfte davon in den Favelas von Santo Domingo, wo noch nie zuvor ein Tierarzt war…

Am 28.12. flog Joan Rivas voraus, um alles Nötige vorzubereiten.

Dolores schrieb: „Joan ist vor 20 Minuten losgeflogen, hätte fast den Flieger verpasst, wir mussten ewig am Schalter warten, um das Übergepäck zu bezahlen…“

Am 29.12. schrieb sie: „Auto ist okay, holt Joan heute aus der Garage… Sollte wieder funktionieren… Für Zimmer in der Stadt wird ebenfalls Joan schauen…“

Der Schweizer Tierarzt Dr. Huber, letzten Februar wegen Krankheit verhindert, folgte Joan am 12.01.

Am selben Tag um 11:54 die Hiobsbotschaft von Anja Hess: „Hi!!! Wir haben eventuell ein Problem.. Ich liege mit Fieber auf der Nase.. Ich hoffe ich komm bis Donnerstag wieder auf die Füße. Wenn nicht …: Wie kriegen wir dann den ganzen Kram mit rüber?? Wir sollten für den blödesten Fall einen Plan haben.. Wenn wir ihn nicht brauchen umso besser, aber lieber vorausgedacht…“ 17:42 nach einem Besuch beim Arzt die erlösende Nachricht: „Aaalso: Lunge ist okay, hab ein Antibiotikum für den Fall der Fälle.. Gehe davon aus, dass ich Donnerstag fliege! Juhu!“

Am 14. Januar startete Dolores von München aus, wo sie Spritzen, Kanülen, Kompressen, Verbandszeug, Handschuhe, 2 Schermaschinen, 8 kg Welpenmilch, eine Spende von GranataPet und eine große Kiste Spot ons gegen Flöhe, Zecken, Milben, gespendet von World Vet Services, erwartet hatten, nach Punta Cana. 10 kg Übergepäck im Wert von 145 Euro hatten wir eingebucht. Am Flughafen stellte sich heraus, dass Dolores trotzdem 4 kg zuviel hatte - fast unmöglich nach unserer ganzen Wiegerei - und nochmal 80 Euro nachzahlen musste. Dafür wurde sie mit 10 kg Handgepäck statt der normalen 6 kg für Economy durchgelassen.

Am Abend des 15.01. flogen Anja Hess und Ingrid Stegemann von Frankfurt nach Santo Domingo, landeten Freitag morgens um 3:15, passierten die Kontrollen ohne Probleme und – standen ganz allein am Flughafen! Joan und Moreno, die sie abholen sollten, kamen mit zweistündiger Verspätung. Anja schreibt: „Nachdem Ingrid und ich um die unchristliche Zeit von 3:15 Uhr am Flughafen von Santo Domingo gelandet waren, mussten wir erstmal ein „bisschen“ auf unseren Transfer nach Alonse warten… Die Jungs hatten den Wecker ausgestellt…„ Es folgten zweieinhalb Stunden Fahrt nach Alonse- Sabana Yegua, zum „Kilometer 11“, wo Wuander Garban, Dolores Helfer vor Ort, lebt.


Die OPs begannen unverzüglich nach der Ankunft um 8:30.

Anja schreibt: „Wer denkt, wir wären mit leeren Händen gekommen: Nein!!! Auch dieses Jahr wieder bestand unser Gepäck in der Hauptsache aus medizinischem Bedarf. Für uns selbst hatten wir nur das Nötigste eingepackt… Ein paar T-Shirts und Flip-Flops…“

Das Team für die Woche von links nach rechts:
Alfred Huber, Moreno, Vicki, Wuander, Ingrid Stegemann, Dolores, Joan…

…und Anja Hess, die schon vor einem Jahr hier ein neues Kapitel Tierschutzgeschichte schrieb, an einem Ort, der bis dahin in puncto Tierschutz ein komplett weisser Fleck auf der Landkarte war. Noch etwas angegriffen zu Beginn des Einsatzes sagt sie: „… die Operateurin einmal kräftig die Nase hochziehen (während einer OP kann man halt nicht alle 3 Minuten Naseputzen)…“

Freitag und Samstag wurde bei Wuander operiert. Dort hat sich seit dem letzten Jahr viel getan… 2014 war das Haus noch fast ein Rohbau in betongrau, Wuander hat inzwischen eine 2 Meter hohe Mauer um sein Grundstück gezogen und ein Tor eingebaut, damit Hunde, die er regelmäßig mit Antiparasitika behandelt und badet, nicht mehr entwischen können. Und der Rohbau von einst erstrahlt in hellgrün und aprikot… „Sehr karibisch“ meint Anja.

Wuander hat im vergangenen Jahr das antiparasitäre Programm aufrecht erhalten. Sein Haus ist inzwischen eine Art Anlaufstelle für alle in Alonse, die ein Problem mit ihrem Hund haben. Da wird auch mal ein kleiner Verband angelegt, eine Wunde desinfiziert usw… So wird man zur Vertrauensperson! Auch wenn ihm durchaus zwischendrin mal die Puste und die Motivation ausgehen.. Aber dann ist er doch wieder dabei!!!


„Unsere erste Patientin… - und gleich ein Schreihals vor dem Herrn!!!“


Die erste Kastration des Jahres! Der Schreihals wird von Ingrid Stegemann ruhiggestellt,
die zum ersten Mal dabei ist, aber bereits in Russland im Einsatz war.


Bei diesem Rüden musste zusätzlich ein Tumor unter dem Ohr entfernt werden.

 

Während Anja Hess den Tumor entfernt, wird der Rüde gleichzeitig von Ingrid Stegemann kastriert.


Die altbewährte Methode der Kennzeichnung: Den Patienten wird eine Nummer auf die Stirn geklebt.


Patient 2 wird von Wuander mit einem Spot on gegen Parasiten behandelt.


Ein grosses Dankeschön an World Veterinary Services: Die Spot ons waren für große Hunde;
mit einem konnten gleich mehrere Zwerge behandelt werden.


Und so sehen dominikanische Hundefüße gerne aus… Das passiert wenn man dort ohne Zeckenschutz herumläuft!!! Der arme Kerl hatte knapp 80 Zecken auf seine vier Pfoten verteilt… „In den Ohren haben wir dann aufgehört zu zählen…!“

 
Patient 46 litt an einem Linsknorpelvorfall und brauchte neben der Kastration auch eine Augen-OP.

 

Alfred Huber wäre schon im Februar 2014 gern dabei gewesen, erkrankte aber kurz zuvor und musste absagen. Nun ist er da und sichtlich erfreut über seinen Patienten, der noch auf dem OP-Tisch aus der Narkose erwacht und sich am liebsten sofort verabschieden würde.

40 Hunde wurden in diesen beiden ersten Tagen kastriert.

Die Bilder zeugen vom Fleiß der Ärzte!

Untergebracht war das Team während dieser Zeit in der Nachbarshaft bei verschiedenen Tanten von Joan.


Und anstatt im Restaurant zu essen, wurde im kleinen Supermarkt eingekauft und gekocht.

Am Sonntagvormittag wurden weitere 8 Hunde bei Wuander kastriert. Zwischendurch fiel der Strom aus; der Nachbar half und legte Strom von seinem Haus aus.

Nachmittags ging es in einen kleinen Ort oberhalb von Alonse, San Francisco, „aber ohne Cablecars und Golden Gate Bridge… Dort wohnen die Leute in Wellblech- und Holzhütten.“ Beim Zusammenpacken für den Nachmittag brachte ein Mann seinen Hund zum Kastrieren zu Wuanders Haus – zu spät! Doch der Mann liess sich nicht beirren! Nachdem er hörte, dass es in San Francisco weitergeht, schleppte er seinen Hund den ganzen Weg bergauf zur Kastration und danach wieder zurück! Das war nur eines von vielen Anzeichen für den Einfluss, den der erste Einsatz im Februar 2014 auf die Menschen hier bereits hatte:

„Die Leute brachten ihre Hunde… Wo wir letztes Jahr noch viel Überzeugungsarbeit leisten mussten, kamen diesmal die Menschen von selbst!!! Ein tolles Gefühl!! Letztes Jahr noch mit vielen Erklärungen und Diskussionen verbunden, brachten uns die Leute dieses Jahr zumindest in Alonse auch viele ihrer Rüden zum Kastrieren..Ein Mann kam freudestrahlend u. bedankte sich: Sein Rüde wiegt jetzt 25 kg u. ist sein ganzer Stolz.“


Die Kastraten nehmen zu und sehen besser aus. Sie sind die beste Werbung.


OPs in San Francisco: „…in einem Paddock voller Hühner…“


„Und mal wieder war nach einer viertel Stunde Jahrmarktsstimmung!!! Open Air-OP mit Unterhaltungswert“


San Francisco – Ortskern…


Im Schatten einer Hausmauer wird weiter operiert…


Dr. Alfred Huber, immer fröhlich bei der Arbeit…


…und bewundert von der Dorfjugend!

Amauri beim Putzen der chirurgischen Bestecke. Er war auch am Anfang des antiparasitären Waschprogramms dabei, blieb dann aber nicht so konstant bei der Sache wie Wuander. Doch diesmal ist er wieder da!

 

Diese Hündin hat etliche Geburten hinter sich, die letzte vor nicht allzu langer Zeit. Dem Gesäuge und den Liegestellen an den Ellbogen nach ist sie etwa 3 Jahre alt, hat mindestens 5 mal geworfen und ungefähr 30 Welpen ein L eben mit äußerst ungewisser Zukunft geschenkt. Doch damit ist jetzt Schluß! Ein sauberer kleiner Schnitt…

 
„… alles schön abbinden und raus damit … alles wieder schön zu und Blauspray drauf…“


Post-operative Versorgung: Antibiotikum, Schmerzmittel und Antifloh- und Zeckenmittel.


Ein noch ganz junger Rüde wird von Wuander für die Kastration ausgebunden.
„Das waren eher Erbschen als Hoden“

 

Wuander ist eine unschätzbare Hilfe, auch bei den OPs. Er hat so viel gelernt, kennt die richtigen Griffe und weiss genau, was der Chirurg als nächstes braucht. Es muss uns gelingen, Wuander dauerhaft in den Tierschutz einzubinden. Dazu müssen wir in der Lage sein, ihm ein regelmäßiges (und für hiesige Verhältnisse bescheidenes) Einkommen zu verschaffen und auf seinem Grundstück die notwendigen Änderungen für eine kleine Auffangstation vorzunehme;,so muss zum Beispiel für Schatten in seinem Hof gesorgt werden, der zur Zeit ein Brutofen ist, für Welpen und kranke Tiere untauglich. Wuander ist der einzige zuverlässige Ansprechpartner vor Ort. Ohne jemanden wie ihn ist das Projekt auf Dauer zum Scheitern verurteilt.

Am Montag wurde im Örtchen Tabata operiert. Statt der 10 vorgesehenen Hunde wurden es leider nur 4. Eine Hündin schrie so, dass sie einen Rüden vertrieb , der sich versteckte und nicht mehr gefangen werden konnte. Ein 8-monatiger Rüde war zu krank zum Kastrieren. Er konnte nicht schlucken, schlecht laufen und ließ sich nur sediert untersuchen: Verdacht auf Myasthenie, unter diesen Umständen ein Todesurteil.

Dann ging das Auto kaputt. Es musste ein Fahrzeug gemietet werden und die Fahrt nach Santo Domingo wurde auf Dienstag verschoben.


„An unserem letzten Abend in Alonse fuhren wir dann zum Strand zum Grillen… Strand in der DomRep… Ausserhalb der Touristengebiete bedeutet das vor allem Müll und jede Menge Unrat…“


„… Hat uns aber wenig gestört! Das Wasser war schön nass …“


„… die Stimmung war gut…“ ( Ingrid Stegemann mit Vicki und Estefani)


„… und der gegrillte Fisch extrem lecker!!!“


Ankunft in „El Capital“


Erste Eindrücke der kolonialen Vorgeschichte: Ciudad Nueva


Zona Colonial


In der Zona Colonial steht auch das Hostel Casa Grande…


Dort wohnte das Team während des Aufenthalts in Santo Domingo.


Dieser Herr bewacht den Eingang zum Hostel.
Nein, es ist nicht der alte Holzmichel… Anja hat sich erkundigt!


Erinnerungen an Klassenfahrten werden wach: Achtbettzimmer,

Doppelstockbetten…


Der Blick vom Hostel über die Dächer von Santo Domingo…


…hin zu historischen Gebäuden: El Capital… knapp 4 Millionen Einwohner,
größte Stadt der Dom Rep… Älteste von Europäern in der neuen Welt errichtete Stadt…
Und ein extremes Gefälle zwischen arm und reich.


Am nächsten Morgen Aufbruch zur Favela…


Hier liegt er, der mit so viel Spannung erwartete Einsatzort…

Eine eigene Stadt in der Stadt, eine Parallelgesellschaft, unter der Brücke… Dolores erhielt vor dem Einsatz eine Menge Mails von Leuten, die der Meinung waren, dass es unverantwortlich sei, sich ohne Polizeischutz dahin zu wagen…


In die Favelas fährt aber keine Polizei…, auch kein Krankenwagen, keine Müllabfuhr und keine Feuerwehr…

Vor 3 Jahren gab es einen großen Brand in den Favelas… Der Kontakt unseres Teams vor Ort hat dabei einen Sohn verloren.. das Feuer ging wie ein Sturm durch die Gassen und die Menschen konnten nirgendwohin fliehen… Außer sie waren nah am Fluss…

 
Bei der Müllverwertung zeigt sich die für Entwicklungsländer so typische Kreativität und Improvisationskunst. Es entsteht Spielzeug, so wie dieser Drachen aus Plastikflaschen, Tüten und Kordeln… Und der fliegt!


La Cienaga heisst der Ortsteil offiziel: „Der Morast“


Und so leben die Menschen in den Favelas…


Karibik News berichtete über die Armut im Süden der Dom. Rep.

Wie wird unser Team hier empfangen werden?

Erst vor 7-8 Monate hatte der Staat eine Kastrationskampagne angesagt und schlussendlich wurden die Hunde vergiftet und nicht kastriert. Doch trotz anfänglichem Mißtrauen kamen sie…


Den Anfang machte Mena (im Vordergrund), Joans frühere Babysitterin und die Kontaktperson des Teams in der Favela.


Mena wollte unbedingt ihre Katze kastrieren lassen…


…die zu diesem Zeitpunkt gerade mal wieder einen Wurf hatte. Ihren letzten!


Ihren Narkoserausch durfte die Katzenmama bei ihren Babies ausschlafen. „Mena war mehr als besorgt und hat sich von jedem von uns mindestens dreimal versichern lassen, dass sie nicht tot ist, sondern wirklich nur schläft!!“


Als nächster traut sich Menas Mann mit dem Familienhund Shakira.


Auch er sehr besorgt… „Doch nachdem alle seine Tiere wieder wohlbehalten und wach zuhause waren, kam er nicht mehr aus dem Uns-auf -die Schultern-klopfen heraus!!!“


Und dann kamen sie…


„Am ersten Tag in La Cienaga versanken wir zuerstmal etwas im Chaos…“


„Alle kamen, ob zum Tiere bringen oder zum Zuschauen…“ Die angeleinten Katzen waren nicht begeistert…


„Es wurde laut, in der Dom Rep geht schließlich nichts ohne Musik und Musik geht nur in laut…“


„Und weil die Musik so laut ist muss man sich zu Verständigung halt anschreien.. Eine Gaudi!!!“


Dolores hatte einen Multitasking-Job… Projektleiterin, Übersetzerin, OP-Assistenz, Organisatorin, Zuarbeiterin, sie musste zwischen allen hin und her springen, ständig brüllte es von irgendwo her ihren Namen…


„Vor allem haben wir erstmal jede Menge Katzen kastriert…“


„… So viele Miezis hatte ich vorher in der Dom Rep nicht zusammen gesehen!!!“ erinnert sich Anja Hess.


Alles Damen… Nicht ein einziger Kater dabei! – „Schlafend waren sie ein Bild für die Götter!“


Diese Katzendame hatte bereits wieder Babies im Bauch!!!

Ihr Besitzer war sehr erleichtert, dass sie vor dem Werfen kastrieren werden konnte!!! „Natürlich ist das immer ein komisches Gefühl, Föten zu entfernen… Aber die Alternative, dass die Kitten ertränkt werden oder einfach verhungern, weil sie ausgesetzt werden, ist noch schlimmer…“


Dieser Jungen stellte genau die Frage, die während der OPs in den Favelas am häufigsten
beantwortet werden musste: Es muerte??? Ist sie tot???

Fast jedesmal, wenn ein Tier in Narkose gelegt wurde, wurde diese Frage gestellt…


…und während der OPs…


… und danach, wenn die Tiere noch schliefen…

Unwissenheit, aber auch ein tiefes Mißtrauens wegen der vorangegangenen, von den Behörden angeordneten Vergiftungen, die als Kastrationskampagne getarnt wurden, sind der Grund dafür.

Doch immerhin traut man den Gringos, die von weit hergekommen sind, mehr als den eigenen Leuten!

Alfred Huber und seine ehemalige Schülerin: Bei ihm hat Dolores Rohrer ihre Ausbildung zur Tierarzthelferin gemacht. Er hat allen Grund, stolz auf sie zu sein.


Vicki, ein weiteres Multitalent: Verantwortlich für die Anmeldung - Ja, es gab eine…! – und all die schönen Fotos…


… und wenn Dolores nicht verfügbar war, auch OP-Assistenz!

Wohlverdiente Mittagspause! Mena hat für das Team gekocht: Reis, Bohnen und Hühnchen… „Und einen guten Kaffee!“ erinnert sich Ingrid Stegemann. Der war höchstwillkommen, nachdem der Kaffeekocher im Hostel an diesem Morgen gestreik hatte!


Währenddessen vergnügen sich die Kinder mit den von Ingrid Stegemann mitgebrachten Loom-Armbändern…


Nach dem Essen geht es weiter…


Wieder eine trächtige Hundedame war… Bis dato hatte keiner ihrer Würfe überlebt: Mama fraß ihre Babies immer auf…

Auch dieser arme Wurm wurde behandelt. Hunde mit Räude sind hier oft todgeweiht. Nicht, dass die Krankheit gefährlich oder schwer zu behandeln wäre! Aus Unwissenheit werden sie gefürchtet wie Leprakranke und überall verjagt und vertrieben, bis sie an Unterernährung eingehen…


Das Team ist unermüdlich

Die letztes Jahr handgefertigten OP-Tische, deren Höhe extra auf Anja Hess abgestimmt worden war, um komfortables Arbeiten zu ermöglichen, hatten in Alonse bleiben müssen. Es gab keine Transportmöglichkeit. In Santo Domingo musste auf herbeigeschaffte Küchentische zurückgegriffen werden. Anja schreibt dazu: „Nach 3 Tieren merkt man noch nichts, nach 10 Tieren zwickt der Rücken, nach 20 schreit er…“


Wohl dem, der die Fähigkeit hat, im Sitzen zu operieren…


Anja gönnt ihrem Rücken eine kurze Pause…

Ein Mann hat den ganzen Tag zugeschaut und überlegt, ob er seine Chihuahuas bringen soll. Er kam erst gegen Abend mit den beiden, Mutter und Tochter, und war die ganze Zeit während der OP sehr besorgt. Und ausgerechnet bei den beiden versagte die Atmung simultan! Das Team rotierte… Wiederbelebung, ohne die Umstehenden den Ernst der Lage erkennen zu lassen… Es funktionierte! Der Mann war sehr glücklich und erleichtert, als er „seine Mädels“ wieder mitnehmen konnte. Hinterher waren alle ein bißchen blass um die Nase… Wenn das schiefgegangen wäre!


30 Tiere wurden an diesem ersten Tag operiert.


Feierabend… und etwas ganz ungewöhnliches für die Bewohner der Favela - aller Müll wird eingesammelt und mitgenommen.


Heimweg… Vor Einbruch der Dunkelheit muss das Team die Favelas verlassen.
Danach wird es für Fremde, die mit einem Leihwagen unterwegs sind, hier zu gefährlich.


Am nächsten Morgen… Menas Katze ist von der OP nichts mehr anzumerken.

Am zweiten Tag in den Favelas war das Geschäft etwas zäh… „Wir waren ja jetzt schon bekannt, alles nicht mehr ganz so aufregend.“


Viele Hunde- und Katzenbabies wurden zum Entflohen gebracht, alle viel zu jung zum Kastrieren…


Auch Rüden wurden von ihren stolzen Besitzern gebracht, aber nur zum Vorzeigen nicht zum Kastrieren. 16 Tiere wurden an diesem Tag noch kastriert.


Die Gang: Man versteht sich… trotz der Sprachprobleme!

Der letzte Patient des Einsatzes: Chiquita. Ihre junge Besitzerin schenkt ihr ihre ganze Liebe. Chiquita hat lackierte Zehennägel, hört aufs Wort und himmelt ihr Frauchen an. Das Mädchen fiel fast in Ohnmacht, als Chiquita narkotisiert wurde. Hier ist sie bereits wieder überglücklich, Chiquita in den Armen zu halten.

Anja zieht Bilanz: „ Auch dieses Jahr haben wir uns wieder in karibischer Sonne in den nicht in den Hochglanzbroschüren vorkommenden Gegenden der Dominikanischen Republik mit Skalpell und Nadelhalter bewaffnet unters Volk gemischt. Das ehrgeizige Ziel war die Kastration von 150 Hunden und Katzen. Ganz geschafft haben wir unser Ziel nicht, der Endstand waren 103 Tiere, es wurden einfach nicht mehr Tiere gebracht. Aber wir sind trotzdem zufrieden. Denn es hat sich gezeigt, dort wo wir schon letztes Jahr kastriert hatten, haben uns die Leute mit großem Hallo begrüßt und uns von den positiven Veränderungen erzählt, die sie an ihren Tieren beobachtet haben. Es war anstrengend, aber wir hatten auch alle viel Spaß, haben dazugelernt, menschlich wie medizinisch, waren ein tolles Team und haben im Hinterkopf schon die Planung fürs nächste Jahr!!! Ich komme wieder! Versucht mal, mich daran zu hindern… Danke an Euch alle!!!!“


Und im Hostel Casa Grande wartet Pucci, 4 Monate alt, bereits darauf, beim nächsten Mal kastriert zu werden…


Das Abschiedsessen am Strassenrand…


Noch einmal dominikanische Küche: Gebackene Platanos, Fleisch, Gewürzsauce…

…unter den wachsamen Augen der Soldaten im Hintergrund – bis sie merken, dass sie diese Gringos nicht vor ihren Freunden schützen müssen!

Am nächsten Tag der Kulturschock! Am Flughafen erfuhren Anja Hess und Ingrid Stegemann, dass ihr Flug aus technischen Gründen 12 Stunden Verspätung hatte und erst nachts um 3:25 Uhr gehen würde. Condor transportierte sie zurück nach Santo Domingo und brachte sie im Hotel Occidental unter: 5 Sterne. Buffet. Pool…


Weiter kann die Schere zwischen Arm und Reich nicht aufgehen!

Wir danken allen Spendern, die diesen Einsatz ermöglicht haben:

Gabriele Wildfeuer

Renate Rennschmid

Hans Vollmer

Sabine und Norbert Schulze

Dr. Michaela Steffl

Edeltraud Knorz

Marion Krah

Jürgen Kuchel

Christel und Erich Schwarz

Helge Federlin

Gertrude Wiegand-Schlör

Erika Csatlos

Renate Tschirlich

Daniela Kirby

Christine Elbe

Heidelinde Kamp

Maria und Werner Kirfel

Hildegard Fischer

Julia Reichel

Brigitte Dorowa

Janina Bernard

Karin Verbeek

Alessia Pesenti

Alana Schubert

Grenda Yoki

Eva Henkel-Kleemann

Manuela Kessler (Fa Doggyhouse)

Hedi Fimian

Petra Hasslacher

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